Absagen-FlutStadt will Zuschüsse nicht zurückfordern - Katastrophe für freie Künstler

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Berlioz in gähnender Leere: Das Gürzenich-Orchester unter Sylvain Cambreling beim Dienstag- Abokonzert in der Kölner Philharmonie

Berlioz in gähnender Leere: Das Gürzenich-Orchester unter Sylvain Cambreling beim Dienstag- Abokonzert in der Kölner Philharmonie

Köln – Geschockt reagieren die Kölner Kulturschaffenden auf die Stilllegung des Kulturlebens infolge der Coronakrise. Barbara Foerster, Leiterin des Kulturamts, befindet sich wie Theater-, Kino- oder Konzertveranstalter noch in einer Orientierungsphase in der Frage, wie mit der Situation auch auf längere Sicht umzugehen sei, allerdings hat ihr Amt bereits eine Mitteilung an die Antragsteller verschickt, die für 2020 eine Absichtserklärungen oder Bewilligung für Veranstaltungen erhalten haben.

Darin heißt es: „Sofern Sie als Veranstalter nachweisen können, dass die Absage Ihrer Veranstaltung – durch Absagen Dritter (entscheidender Gäste, Absagen von Veranstaltungsorten, Verfügungen der Stadt zum Umgang mit Veranstaltungen etc.) – zu begründen ist, wird Ihr Zuschuss nicht grundsätzlich zurückgefordert.“ Darüber hinaus stellt Oberbürgermeisterin Henriette Reker Erleichterung bei der Gewerbesteuer in Aussicht. Am heutigen Dienstag will sich Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach mit der Kämmerei auf ein koordiniertes Vorgehen verständigen.

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Doppelt getroffen ist Joachim Kühn, der in Köln die Filmpalette und den Realfiction-Filmverleih betreibt. Er sieht wenig Chancen auf eine finanzielle Abfederung der Lage, auch wenn er die Hoffnung auf Förderhilfen nicht aufgeben will. Für frei arbeitende Berufsmusiker in Deutschland ist die Corona-Krise nach Angaben der Deutschen Orchester-Stiftung eine berufliche Katastrophe. „Sie haben keine Lohnfortzahlung. Keine Auftritte, kein Unterrichten, kein Geld.“ (F.O./kna)

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