Ansturm auf Poetica hält an

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Die „Poetica“ ist in Köln angekommen. Anders lässt sich der Zustrom zu den Veranstaltungen des Festivals kaum erklären, das vom Internationalen Kolleg Morphomata an der Universität zu Köln und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt veranstaltet wird. Die Akzeptanz bezeugte jetzt auch der Abend mit Marion Poschmann und Oswald Egger im überfüllten Literaturhaus. Da lauschten die Besucher selbst im Eingangsbereich, wo die Bühne nicht mehr einzusehen war, zwei Stunden lang sehr aufmerksam.

Unter dem Motto „Orte der Sehnsucht“ wurde zunächst Marion Poschmann von der Literaturwissenschaftlerin Barbara Naumann einvernommen. Die Autorin bekannte, dass sie sich gerne „faden Orten“ zuwende, um dann festzustellen, dass diese bei genauerer Betrachtung so fad dann doch nicht seien.

Ein solch fader Ort ist angeblich auch das Val di Non in Südtirol, aus dem Oswald Egger stammt, der aktuell auf der Raketenstation Hombroich lebt. Man habe wenig geredet im Tal, sagte Egger, da es nichts zu erzählen gegeben habe: „Das war das Gegenteil von Buddenbrooks.“ Davon handeln seine wild-witzigen, querfeldein jagenden Wortkaskaden sehr beredt. So macht die „Poetica“ Leselaune. In dieser Woche stehen noch zwei Veranstaltungen an. Und 2020 geht es weiter: Dann wird Jan Wagner der Kurator und die „littérature engagée“ sein Thema sein. (M. Oe.)

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