Bekannte Kinderbuch-AutorinJudith Kerr mit 95 Jahren gestorben

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Judith Kerr

London – Judith Kerr ist tot. Die in Berlin geborene berühmte Kinderbuchautorin und Illustratorin („Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“) sei im Alter von 95 Jahren gestorben, teilte ihr Verlag in Großbritannien, Harper Collins, am Donnerstag mit.

Geboren am 14. Juni 1923, floh sie als Neunjährige mit ihrer jüdischen Familie 1933 aus Berlin. Ihr Vater Alfred Kerr (1867-1948) war in der Weimarer Republik ein gefeierter Kritiker; die Nazis verbrannten seine Bücher. Kerrs Erfahrungen flossen in das halb-autobiographische Kinder- und Jugendbuch „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ (1971) ein. Die Geschichte von Anna, die auf der Flucht ein rosa Plüschkaninchen in Berlin zurücklassen muss, wurde zum preisgekrönten Bestseller und zur Pflichtlektüre in deutschen Schulen.

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„Der Tiger kommt zum Tee“ war ihr Durchbruch

1936 ließ sich die Familie in London nieder. Nach dem Krieg war Kerr als Redakteurin für den Sender BBC tätig. 1968 schaffte sie den Durchbruch in Großbritannien mit ihrem Erstlingswerk „Der Tiger kommt zum Tee“; eine Kinderbuchserie um den exzentrischen Kater „Mog“ folgte.

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Weltweit verkaufte sie neun Millionen Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt wurden. Die leidenschaftliche Künstlerin und Autorin schrieb bis ins hohe Alter. 2016 erschien auf Deutsch „Ein Seehund für Herrn Albert“ angelehnt an ihren Vater, der ein verlassenes Robbenbaby aufzog, das er am Strand gefunden hatte. (dpa) 

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