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CoronakriseWarum sich Donald Trumps Seuchenberater an den Kopf fasst

Lesezeit 2 Minuten
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Köln – Alle Menschen, die Donald Trumps Handhabung der Coronakrise beinahe so sehr fürchten wie das Virus selbst, haben einen Hoffnungsträger: Anthony Fauci ist oberster Seuchenschützer der USA und nimmt sein Amt offenbar so ernst, dass er dem Präsidenten sogar auf gemeinsamen Pressekonferenzen widerspricht. Eben deshalb fürchten Faucis Anhänger, dass er bald von der Bildfläche verschwinden könnte, und sahen vermutlich mit gemischten Gefühlen, wie der 79-jährige Immunologe während einer Liveübertragung aus dem Weißen Haus versuchte, ein verzweifeltes Lachen zu unterdrücken und das Gesicht hinter einer Hand verbarg.

Gerade hatte Trump das State Department vor laufenden Kameras als „Deep State Department“ bezeichnet und damit als gegen Volk, Freiheit und (vor allem) den Präsidenten arbeitende Behörde denunziert – eine beliebte rechte Verschwörungstheorie. Der verräterische Fernsehausschnitt verbreitete sich rasant im Netz und erreichte mit der Überschrift „Wir sind alle Dr. Fauci“ versehen auch Trump, der ihn prompt retweetete.

Trump gibt Rätsel auf

Seitdem rätseln die Trumpologen, was der mächtigste Zwitscherer der Welt damit gemeint haben könnte. „Ich kann über mich selber lachen“, muss man wohl ausschließen, denn Selbstironie zählte bisher nicht zu Trumps vordringlichen Eigenschaften. Vielleicht hat Trump seinen Berater aber auch als Nebendarsteller akzeptiert. „Er ist ein TV-Star“, sagte er anerkennend über ihn, das höchste Lob, das man im Weißen Haus erhalten kann. Dann bliebe nur zu hoffen, dass Fauci die Rolle des telegenen Sancho Panza liegt.

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