Das war der Tatort aus StuttgartUngewohnt ausgefallene Sniper-Jagd

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Lannert Bootz Tatort Vorschau 2405

Die beiden Kommissare Lannert und Bootz (Richy Müller und Felix Klare) haben es diesmal mit einem ganz besonders schweren Fall zu tun.

Stuttgart – Die Tatort-Folgen mit Lannert und Bootz (Richy Müller und Felix Klare) gehören sonst immer zu den bodenständigsten Episoden der Serie. „Krimi nach alter Schule“ macht das Stuttgarter Ermittlerteam mit zu den sympathischsten und authentischsten Teams des Tatorts. Doch diesmal ist es ein bisschen anders: Regisseurin Friederike Jehn stellt mit ihrem Tatort-Regiedebüt „Du allein“ die sonst so nüchterne Stuttgarter Tatort-welt gehörig ins Wanken.

Der Fall

„1“. Mehr steht nicht in dem Schreiben, das an „Die Ermittler im heutigen Mordfall“ adressiert ist. Was man für einen Scherz halten könnte, wird für Thorsten Lannert und Sebastian Bootz bald zur harten Realität. Denn noch am selben Vormittag wird eine Frau mitten in Stuttgart auf offener Straße erschossen. Ein zielgerichteter Weitschuss, offensichtlich von einem versierten Schützen; auf der Patronenhülse ist eine "1" eingraviert. Mehr Indizien gibt es nicht und die Ermittler ahnen Böses. Schon bald kommen weitere Menschen ums Leben. Lannert und Bootz gehen zuerst von einer wahllosen Opfer-Auswahl aus – doch schon bald finden sie eine Gemeinsamkeit. Ein Kinobesuch, der schon drei Jahre zurückliegt.

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Die Auflösung

Drei Jahre ist es her, dass Joachim Beck (Folkert Dücker) mit einem Herzinfarkt im Vorraum einer Bank zusammenklappte. Mehrere Menschen sahen den Mann hilflos am Boden liegen, alarmierten allerdings keine Rettungskräfte. Beck stirbt. Vier Personen werden zwar aufgrund des Verdachts auf unterlassene Hilfeleistung befragt – zu einer Anklage kommt es jedoch nicht. Becks Affäre Tamara Stuber (Katja Bürkle) ist drei Jahre später auf Rache aus und erschießt einen nach dem anderen die Personen, die auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten aufweisen. Erst zwei identische Kalendereinträge bei zwei der Opfer bringen Lannert und Bootz auf die richtige Spur. Und so kann Stuber gefasst werden, bevor auch der vierte Mord geschieht.

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Das Fazit

Lannert und Bootz in fast schon betrübter Stimmung – aufgrund fehlender erfolgreicher Ermittlungsergebnisse – zu sehen, ist erfrischend und zumindest in der ersten Hälfte auch wirklich spannend. Leider wirkt die Story gerade in der zweiten Hälfte leider zu konstruiert. Schauspielerische Schwächen der Nebenfiguren (leider auch der Täterin) bringen das Konstrukt gewaltig ins Wanken. Das eher unspektakuläre Finale hält dann auch nicht unbedingt das, was man vorher durchaus spannend aufgebaut hat. Dennoch: Lannert und Bootz bleiben auch nach diesem Tatort weiter an der Speerspitze der Tatort-Kommissare. Und Regisseurin Friederike Jehn hat gezeigt, dass sie Potenzial hat, auch unkonventionelle Geschichten zumindest teilweise intensiv zu inszenieren.

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