DuMont Journalistenpreis 2018Qualität im Journalismus ausgezeichnet

Lesezeit 4 Minuten
06062019_DuMontJournalistenpreis_11

Die Herausgeber Isabella Neven DuMont (2.v.l.) und Christian DuMont Schütte (2.v.r.) begrüßten gemeinsam mit Carsten Fiedler, Chefredakteur „Kölner Stadt-Anzeiger“, und Express-Chefredakteur Constantin Blaß (3.v.l) NRW-Innenminister Herbert Reul (l.) und Kölns OB Henriette Reker.

Köln – Als Hommage an Kompetenz und Kreativität von Journalistinnen und Journalisten ist am Donnerstagabend in Köln der „DuMont Journalistenpreis 2018“ vergeben worden. „Qualität – vor allem im Lokalen und Regionalen – ist unser täglicher Ansporn“, sagte der DuMont-Aufsichtsratsvorsitzende Christian DuMont Schütte in seiner Begrüßung.

Zusammen mit seiner Stellvertreterin Isabella Neven DuMont hieß er die Preisträger, ihre Kollegen aus den Redaktionen sowie zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien im festlich umgestalteten Druckzentrum, dem „Maschinenraum“ des Verlags, willkommen. Unter den prominenten Teilnehmern der Preisverleihung waren NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (siehe Auszug aus der Gästeliste). Gerade in der heutigen Zeit brauche es seriösen Journalismus, sagte Reker. Sie sehe den DuMont-Journalistenpreis als „Ermutigung, sich auch unter schwierigsten Bedingungen zu engagieren und für diesen Beruf zu brennen“. Reul sagte: „Spätestens seit Donald Trump weiß ich, wie gefährlich es ist, die Information der Öffentlichkeit Dilettanten zu überlassen.“

Bedeutung von Qualität

„Wir erreichen die Menschen dort, wo sie gerade sind, in ihrer jeweiligen Lebenswelt, mit fortwährend aktuellen Inhalten, die sie interessieren und angehen“, betonte DuMont Schütte und erklärte, „was Qualität für uns bedeutet: gute Themenrecherche, die nicht nur Informationen generiert und Erklärungen zu Sachverhalten liefert, sondern vor allen Dingen Inhalte, Zusammenhänge aufdeckt, analysiert, einordnet und überraschende und klärende Kommentare erlaubt.“

Alles zum Thema Herbert Reul

Die Preisträger

Kategorie 1 „Beste schreiberische Leistung“: Jens Blankennagel („Berliner Zeitung“): „Die Nacht der Nächte“

Kategorie 2 „Beste Recherche“:

Gabriela Keller („Berliner Zeitung“) für Recherchen zur geplanten Bebauung am Checkpoint Charlie

Kategorie 3 „Bestes Storytelling“:

Robert Baumanns, Alissia Rust, Laura Wenzel („Express“): „Hotel Horitzky“

Kategorie 4 „Bestes Bewegtbild“:

Rüdiger Gärtner, Anastasia Iksanov, Christian Jung, Joanna Kouzina, Florian Quandt, Marius Röer, Patrick Sun („Hamburger Morgenpost“): Berichterstattung zum G-20-Gipfel in Hamburg

Chris Fisch, Lars Schmidt, Lisa Schneider (Radio Köln online): „Schäl Sick Alaaf – als Mann auf der Mädchensitzung“

Kategorie 5 „Bestes Audio“:

Alexander Haubrichs, Guido Ostrowski („Express“, Radio Köln): FC-Podcast

Kategorie 6 „Bestes Konzept“:

Sarah Brasack, Julian Preuten, Timo Schillinger („Kölner Stadt-Anzeiger“) und Tobias Wolff („Kölnische Rundschau“): „Der Veedels-Check“

Nachwuchspreis

Jessica Quick (Volontärs-Beauftragte), Tobias Büttner (Grafik), Sophie Elsner, Anja Förtsch, Mike Händler, Jessica Hanack, Magdalena Kammler, Max Mühlens, Christiane Rasch, Tobias Schlegel, Tina Schwarz, Diana Serbe, Sandra Simonsen, Fabian Wölfling („Mitteldeutsche Zeitung“): Volontärs-Projekt „Digitaler Wahlkalender zur Bundestagswahl 2017“

Sonderpreis

Bettina Cosack, Christian Seidl („Berliner Zeitung“): „Sonderausgabe 1961 – 1989 – 2018“

Claudia Lehnen, Nikolas Janitzki („Kölner Stadt-Anzeiger“): „Kölner Stadt-Anzeigerin“

Jessica Quick, Andreas Stedler („Mitteldeutsche Zeitung“): „Ausgaben Augmented Reality“

Auf dieser Grundlage wurde der diesjährige DuMont-Journalistenpreis in insgesamt sieben Kategorien vergeben. Diese spiegelten „die multimediale Ausrichtung von DuMont wider“, so DuMont Schütte. Der Preis ist in jeder Kategorie mit 1000 Euro dotiert, der Nachwuchspreis mit 250 Euro. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erhielt mit der „Kölnischen Rundschau“ den Preis für das „beste Konzept“: Der Serie „Veedels-Check“ sei es „bravourös gelungen“, scheinbar Altbekanntes aktuell und relevant zu präsentieren, sagte DuMont Schütte. „Denn das Konzept beruht darauf, möglichst viele Mitwirkende einzubinden, für jeden einen besonderen Nutzen zu schaffen.“ Schon vor dem Start der Serie in der Zeitung nahmen mehr als 35 000 Kölnerinnen und Kölner an einer Online-Umfrage zu ihrem Viertel teil.

06062019_DuMontJournalistenpreis_14

Die Preisträger des DuMont-Journalistenpreises 2018

Einen Sonderpreis bekam die „Kölner Stadt-Anzeigerin“ zum 100. Jahrestag des Frauenwahlrechts zuerkannt. Isabella Neven DuMont bezeichnete diese Sonderausgabe als „eine einzige Einladung, oder besser: Anstiftung zur Diskussion – am Küchentisch, am Arbeitsplatz, in der Kneipe. Wo stehen wir in Sachen Gleichberechtigung? Wo wollen wir hin? Eine tolle Idee, fantastisch umgesetzt.“

In seiner Lobrede auf die „beste schreiberische Leitung“ kam Vorjahrespreisträger Uli Kreikebaum (Kölner Stadt-Anzeiger) auch auf die Bewertung journalistischer Arbeit insgesamt zu sprechen. „Nicht erst seit der Affäre um den mit Preisen überhäuften »Spiegel«-Reporter Claas Relotius fragen wir Journalisten uns, wo die Grenze verläuft zwischen »dem, was ist«, und dem, was wir schreiben dürfen.“

Eine Online-Dokumentation aller Gewinner-Beiträge finden Sie hier.

KStA abonnieren