Ex-Tagesschau-IkoneDagmar Berghoff kritisiert ARD-Löhne scharf

Lesezeit 2 Minuten
Berghoff aktuell

Dagmar Berghoff war die erste weibliche Sprecherin der „Tagesschau“. 2006 gab sie ein kurzes Comeback. 

Köln/Hamburg – Genau 45 Jahre nach ihrem Debüt für die „Tagesschau“ geht Dagmar Berghoff mit der ARD hart ins Gericht. Die langjährige Nachrichtensprecherin hat besonders die Bezahlung der Sprecher in der ARD kritisiert. „RTL und Sat.1 zahlen natürlich viel mehr als die ARD - das ist gar kein Vergleich“, sagte die 78-Jährige den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Mittwoch.

„Wenn man überlegt, dass man für eine 20-Uhr-Ausgabe 257,35 Euro bekommt, ist das schon wenig Geld.“ Berghoff, die am 16. Juni 1976 ihre TV-Premiere feierte, war die erste Sprecherin der Hauptnachrichtensendung im Ersten. „Als ich meine erste 'Tagesschau' machte an dem 16. Juni vor 45 Jahren, war noch ein zweiter 'Tagesschau'-Kollege mit im Studio“, sagte sie den Zeitungen.

Sie habe erst später den Grund dafür erfahren: Der Mann sei dort gewesen, „um einzuspringen, falls ich als erste Frau der 'Tagesschau' zusammenbrechen sollte oder nicht weiterreden könnte - das ist heute unvorstellbar.“

Dagmar Berghoff trauert Jan Hofer nach

Die TV-Ikone nimmt auch Stellung zu den derzeitigen Abgängen bei der „Tagesschau“ und den „Tagesthemen“. Besonders den Abschied von Jan Hofer Richtung RTL kann sie nicht nachvollziehen. „Bei Jan Hofer kann ich es nicht verstehen, sein Berufsleben ist doch wunderbar gelaufen und er hat noch ein kleines Kind. Aber natürlich akzeptiere ich es und wir werden sehen, was er dann macht ab Herbst“, sagte Berghoff. 

Neben Hofer kehren auch Linda Zervakis, die beim Privatsender ProSieben zusammen mit Ex-Sportschau-Moderator Matthias Opdenhövel ein neues Politik-Format aufziehen wird, und „Tagesthemen“-Sprecherin Pinar Atalay der öffentlichen Rundfunkanstalt den Rücken. Atalay wechselt wie Hofer zum Kölner Privatsender RTL. Aber auch das ZDF muss einen prominenten Abgang verkraften. Claus Kleber gab am Dienstag bekannt, nach 18 Jahren das „heute-journal“ zu verlassen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Berghoff wurde 1995 zur Chefsprecherin befördert und behielt diese Stellung bis zum 31. Silvester 1999, ihrem letzten Arbeitstag. Auf eigenen Wunsch verließ sie damals das ARD-Nachrichtenformat. 2006 gab sie ein kurzes Comeback. (mbr/afp)

KStA abonnieren