Abo

Jazz-Diva Aki Takase und Japanic spielen auf

Lesezeit 2 Minuten

Berlin – Dem frischen Spiel der Pianistin zum energiegeladenen Sound ihrer Band Japanic auf „Thema Prima” merkt man die 71 Jahre nicht an. Ihr Debüt als Bandleaderin gab Aki Takase vor mehr als 40 Jahren, und von ihrer Präsenz hat sie nichts verloren.

Mit Japanic hat die in Osaka geborene Musikerin ein Quartett exzellenter Musiker um sich versammelt: Der Saxophonist Daniel Erdmann, DJ Illvibe, Johannes Fink am Bass und der Norweger Dag Magnus Narvesen an den Drums setzen furios, chaotisch und höchst unterhaltsam die Ideen der Komponistin um.

„Traffic Jam”, der sehr lebhafte Opener, beschreibt anschaulich den rastlosen urbanen Verkehr in seinem unaufhörlichem Fluss. Das titelgebende „Thema Prima” ist ein sehr dynamisches Stück, stakkatisch und mit vielen Tempowechseln. „A Goldfish in Space” von Daniel Erdmann ist eine Miniatur der Gegensätze.

Alles zum Thema Musik

Dag Magnus Narvesen steuert zum Album „Mannen i tårnet” bei, eine recht freie Komposition, befremdlich und anziehend in einem. Eine Bühne der Kreativität: „Wüstenschiff”, schwerfällig und orientalisch - könnte man ein Kamel tieferlegen und frisieren, wäre das gut beschrieben. „Monday in Budapest” ist dramaturgisch spannend aufgebaut, ein Film noir für die Ohren.

„Berlin Express” entführt in eine Welt elektroakustischer Klänge, stampfender, blechiger Wahnwitz - willkommen in der Twilight Zone von Japonic. Das abschließende „Madam Bum Bum” „ist eine Hommage an eine dicke Frau, die mein Mann und ich einmal in Thailand gesehen haben” erklärt Takase.

„Thema Prima” ist stark in Szene gesetzt, pur, rhythmisch, abwechslungsreich und voller Humor. Was Japanic macht überschreitet die Grenzen von Jazz und Elektromusik. Ein starkes Album. (dpa)

KStA abonnieren