Jüdisches MuseumBedeutende Handschrift für Kölner Schau

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Das Jüdische Museum, das zukünftig die Kölner Museumslandschaft bereichern soll, hat sich ein zentrales Exponat sichern können. Das teilte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit. Bei dem künftigen Schmuckstück handelt es sich um den sogenannten Amsterdam Machsor, eine illuminierte hebräische Handschrift aus dem 13. Jahrhundert, eine der ältesten ihrer Art im deutschsprachigen Raum. Qualität und Rarität dieses Gebetbuchs für den Gottesdienst seien allein schon ein hinreichender Grund, es in der geplanten Dauerausstellung zu präsentieren. Doch kommt hinzu, dass genau dieses Werk im Mittelalter von der jüdischen Gemeinde zu Köln im Ritus verwendet worden ist.

Vermutlich gelangte die Schrift um 1424 von Köln nach Amsterdam. Nun soll sie an den Ort zurückkehren, wo einst die Kölner Synagoge und das jüdische Viertel standen - eben ins "MiQua - Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln". Zuletzt war der Amsterdam Machsor im Jahre 1963 in Köln zu sehen - anlässlich der Ausstellung "Monumenta Judaica", die sich den "2000 Jahren Geschichte und Kultur der Juden am Rhein" widmete.

Das äußerst kostbare Werk wurde vom LVR, der das Jüdische Museum vor dem Kölner Rathaus betreut, gemeinsam mit dem Joods Historisch Museum in Amsterdam erworben. Dabei wurde die deutsche Seite von zahlreichen Institutionen unterstützt, darunter sind die Kulturstiftung der Länder, die Kulturförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, die Ernst von Siemens Kunststiftung, die C.L. Grosspeter Stiftung, der Rheinische Sparkassen- und Giroverband sowie die Sparkasse KölnBonn und die Kreissparkasse Köln.

Köln wird sich in der Präsentation der Handschrift mit dem Joods Historisch Museum in Amsterdam abwechseln. Das selbstverständlich erst dann, wenn das Kölner Haus - so der Plan - im Jahre 2021 eröffnet wird. Schon an diesem Dienstag allerdings wird die Erwerbung in Amsterdams jüdischem Museum in einem Festakt für die Vertragspartner und die Fördermittelgeber präsentiert. Dort ist dann auch das Original zu sehen - der Amsterdam Machsor aus Köln. (M. Oe.)

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