Kölner BuchhandlungAls Lagerfeld Stammkunde bei Walther König war
Im Laufe seines Lebens sammelte Karl Lagerfeld angeblich mehr als 300.000 Bücher und verteilte sie auf seine sieben Häuser und Wohnungen. Ein schlauer Mensch rechnete dem Modedesigner einmal vor, dass er in 50 Jahren jeden Tag 16,4 Bücher gekauft haben müsse. Worauf Lagerfeld kühl antwortete: Manchmal waren es auch 30 bis 40 am Tag.
Einen guten Teil dieser riesigen Bibliothek erstand der Modedesigner in der Kölner Kunstbuchhandlung von Walther König in der Ehrenstraße. „Er kam regelmäßig zwei bis drei Mal im Jahr“, so Walther König, „meistens rief der Taxifahrer vorher an und sagte ‚Ich bring‘ den Lagerfeld‘.“ Laut König habe sich Lagerfeld vor allem für jedwede Literatur über das 18. Jahrhundert interessiert, weil er sich ein Schloss aus dieser Zeit gekauft hatte.
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„Er erwartete keine Extras“, so König, „und machte kein Theater. Er war ein sehr direkter Typ.“ Später wurden die Kölner Besuche seltener, weil Lagerfeld seinen Bücherhunger mit einer eigenen Buchhandlung in seiner Heimatstadt Paris stillte. Trotzdem habe Lagerfeld ihnen auch in Paris geholfen und sie weiter empfohlen, so König, der neben der Buchhandlung einen renommierten Kunstbuchverlag betreibt.
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Eine besondere Anekdote verbindet König mit Karl Lagerfeld. „Eines Tages rief eine Frau Schiffer an und sagte, sie brauche ein Geschenk für Lagerfeld.“ Am verabredeten Tag habe die gesamte Belegschaft der Ankunft Claudia Schiffers entgegen gefiebert – „doch dann kam die Mutter“.