Kölner KünstlerC. O. Paeffgen im Alter von 85 Jahren gestorben

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C.O. Paeffgen WORRING

C.O. Paeffgen in der Düsseldorfer Galerie Hans Mayer (undatierte Aufnahme)

Köln – Der Kölner Künstler C. O. Paeffgen ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Dies bestätigte die Familie des Künstlers dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Er starb bereits am 5. Juni. Paeffgen wurde in den 70er Jahren mit poppigen Aneignungen von Zeitungsfotos, den „Umrandungen“, und mit Draht umwickelten Fundstücken deutschlandweit bekannt. Im Jahr 1999 richtete ihm das Kölner Museum Ludwig eine Retrospektive aus.

Claus Otto Paeffgen wurde 1933 in Köln geboren. Er entstammte der Brauereifamilie Päffgen, die Sängerin Nico (bürgerlich: Christa Päffgen) war seine Cousine. Bevor Paeffgen seinen Vornamen abkürzte und Künstler wurde, studierte er etwas durch und durch Anständiges und schloss seine Lehrzeit als Volljurist ab. Mit leichter Verspätung stellte er sein Leben dann als Autodidakt unter die flatternde Fahne des „sehr Schönen“, so Paeffgens oft gebrauchte Umschreibung der Kunst, und machte sich seinen eigenen Reim auf die Massenmedien und das Populäre.

Paeffgen zeigt Banalität der Massenkultur

Zu seinem Markenzeichen wurden die „Umrandungen“, für die er Bilder aus Zeitungen und Magazinen um ein Vielfaches vergrößert, um die Silhouetten der Figuren und Dinge mit Filzstift nachzuzeichnen. Dabei entstand eine ebenso banale wie verführerische Welt des Abgepausten, die Wirklichkeit der Massenmedien, eingewickelt wie in Butterbrotpapier.

Auch Paeffgens Umwicklungen zielten auf die Banalität der Massenkultur. Er nahm Nippes, Spielfiguren und Spielzeugwaffen in Geiselhaft und band sie mit langen Drahtseilen zu größeren Skulpturen zusammen. Gelegentlich entstanden dabei Totempfahle der Wegwerfgesellschaft, öfter ähnelten sie Mahnmalen gegen die Unfreiheit. Meistens wurde das so interpretiert, dass Paeffgen das Gewalt- und Verdummungspotenzial der Massenmedien und Massenproduktion karikieren wollte. Aber vielleicht war das Schöne bei Paeffgen ohne das Banale auch einfach nicht mehr zu haben.

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