Kommentar zu Angela Merkels Bayreuth-OutfitDie Kanzlerin ist viel hipper als ihr Ruf

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Angela Merkel bei den Bayreuther Festspielen

Angela Merkel geht nicht mit der Zeit – die Zeit geht mit Angela Merkel. Und wer kann das schon modisch von sich behaupten? Ihr Stil, oft als einfallslos belächelt, ist so modern wie nie.

Wer bei Instagram nach dem Hashtag „capsule“ sucht, sieht massenhaft Influencerinnen und Beeinflusste, die einen minimalistischen Kleiderschrank feiern. Möglichst wenig Kleidungsstücke die alle miteinander kombinierbar sind – das ist das Prinzip des capsule-Kleiderschranks.

Angela Merkel hat das schon immer gewusst und auch bei festlichen Anlässen wie den Bayreuther Festspielen zuverlässig auf das Prinzip „quadratisch, praktisch, gut“ gesetzt.

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Ihr Stil ist - im positiven Sinn – aus der Zeit gefallen. Fast-Fashion und Wegwerf-Mode war für sie noch nie ein Thema, wer ihre Garderobe aufmerksam verfolgt, begegnet oft alten Bekannten wieder. Oder sind es neue Sachen, die einfach genauso aussehen wie die alten?

Egal – so oder so ist sie auch in Sachen Nachhaltigkeit eine modische Vorreiterin. Die Kanzlerin bleibt ihrem Stil treu, genauso wie ihrer Frisur. Sie hat schließlich ein Land zu regieren und keine Zeit für Beach Waves, It-Bags oder anderen fancy Schnickschnack.

Und ein paar gewagtere Ausflüge ins Dekolleté-Fach haben die Republik dermaßen in Aufruhr versetzt, dass sie nun lieber wieder alles gut einpackt.

In der Kleidung spiegelt sich der Charakter eines Menschen – das ist keine wegweisende Erkenntnis. Bei der Kanzlerin trifft sie trotzdem zu. Sie ist beständig, uneitel und pragmatisch.

Auf keinen Fall farblos

Das sieht langweilig aus? Mag sein. Aber hat sich bei einem Staatsmann schon mal jemand über die ständigen schwarzen Anzüge beklagt? Eines ist Angela Merkel auf keinen Fall: farblos.

Apropos Farbe – eine der Trendfarben für den Sommer 2021 ist laut einschlägigen Modemagazinen: Orange. Was einmal mehr beweist: Die Kanzlerin ist viel hipper als ihr Ruf. 

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