Kommentar zu den OscarsNetflix gewinnt, aber das ist egal

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Benedict Cumberbatch in The Power of the Dog

Köln – Die Oscar-Nominierungen sind raus, und man kann bereits dieses sagen: Die Verleihung wird kein Beliebtheitswettbewerb. „Spider-Man: No Way Home“, der große Blockbuster der Corona-Pandemie, wurde lediglich für seine visuellen Effekte nominiert und Pop-Star Lady Gaga für ihre Rolle in „House of Gucci“ übergangen. Das US-Branchenblatt „Variety“ sieht deswegen schon schwarz für die Fernseheinschaltquoten der zuletzt ohnehin schwächelnden Zeremonie.

Kenneth Branagh geht in die Geschichtsbücher des Oscars ein

Der in Statistiken vernarrten Filmbranche bescherte die Filmakademie dafür einiges für die Geschichtsbücher. Kenneth Branagh ist jetzt der erste Mensch, der in sieben verschiedenen Kategorien für den Oscar nominiert wurde und Jane Campion die erste Frau, die sich über zwei Regie-Nominierungen freuen darf. Aber vor allem sind so viele Filme wie nie zuvor im Oscar-Rennen, die wesentliche Teile ihres Publikums nicht im Kino, sondern via Streaming-Angebote fanden. Jane Campions zwölf Mal nominierter Netflix-Film „The Power of the Dog“ ist dafür nur das prominenteste Beispiel. Auch ein klassisches Filmstudio wie Warner Bros. wertete seine Spitzenfilme „Dune“ und „King Richard“ wegen der Corona-Pandemie bereits kurz nach Kinostart über HBOMax aus.

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Statistisch gesehen spricht viel dafür, dass der beste Film in diesem Jahr erstmals aus einem Streaming-Studio kommt. „The Power of the Dog“ könnte gelingen, was „Roma“ noch verwehrt blieb. Aber als historische Zäsur würde einem das am Ende einer pandemischen Oscar-Saison dann doch wieder nicht erscheinen.

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