Kommentar zu Großkonzert in DüsseldorfGesundheit muss an erster Stelle stehen

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Bryan Adams

Bryan Adams

Am Wochenende kam es zu einer durchaus denkwürdigen Allianz, um auf die darbende Kultur in Zeiten der Corona-Krise aufmerksam zu machen. Zu einem ihrer Fürsprecher schwang sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf, indem er ein Konzert des Schleswig-Holstein-Musikfestivals im Park von Schloss Gottorf besuchte. In diesem Rahmen sprach er den Satz: „Kultur ist nicht nice to have, sondern Kultur ist ein Lebensmittel.“

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Dass dessen Rationierung in diesen Monaten für viele existenzbedrohend ist, weiß die Sängerin Sarah Connor. Sie beschäftige übers Jahr „um die 150 Menschen, denen im März von heute auf Morgen sämtliche Einnahmen weggebrochen sind“. Für diese kämpfe niemand, „weil ständig gesagt wird, ihre Arbeit sei nicht systemrelevant“. Connor soll Anfang September bei einer Großveranstaltung in Düsseldorf mitwirken, die Marek Liebermann organisiert. Er versichert, dass Maskenpflicht, Abstandsregeln und weitere Auflagen klar zum Konzept gehörten – dennoch kritisiert NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann das Vorhaben scharf und will das Konzert womöglich verbieten lassen.

Dass es ein großes Bedürfnis nach Kultur gibt, ist eindeutig – klar ist aber auch, dass die Gesundheit an erster Stelle steht. Dennoch ist eine rigorose Verweigerungshaltung wie die Laumanns kein gutes Zeichen, zumal viele Künstler darunter leiden, dass die Hilfen vom Bund bei ihnen nicht ankommen. Dass Kultur in diesen Zeiten möglich ist, beweist Schleswig-Holstein. Es müssen ja nicht gleich Massen mobilisiert werden.

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