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Kommentar zum DschungelcampRassismus ist keine Meinung

Lesezeit 2 Minuten
Dschungelcamp_Rassismus

Linda Nobat (r.) und Janina Youssefian

Trash-TV ist ein hartes Geschäft. Wer die Aufmerksamkeit der Zuschauer gewinnen will, muss sich in den Vordergrund spielen. Wüste Beschimpfungen sind da oft das Mittel der Wahl. Harmonie erzeugt keine Schlagzeilen. 

Im RTL-Dschungelcamp wurde schon sehr oft sehr viel gestritten. Das ist nichts Neues. Auch Linda Nobat und Janina Youssefian gaben nach ihrer gemeinsamen Prüfung alles, um ihre gegenseitige Abneigung deutlich zu machen. Die Beleidigungen waren zahlreich. Und RTL zeigte das alles ausführlich. Zoff bringt Quote.

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Doch dann schleuderte Youssefian der schwarzen Nobat „Geh' doch wieder in den Busch zurück, wo du hingehörst“ entgegen. Und da hörte für RTL der Spaß glücklicherweise auf. „Wir verurteilen jegliche Form von Rassismus sowie Diskriminierung auf das Schärfste. #IBES gibt Personen, die dieser Haltung nicht entsprechen, keine Bühne“, twitterte der Sender am späten Abend. Youssefian musste gehen.

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Es war die einzig richtige Entscheidung. Rassismus ist keine Meinung. Auf Twitter warfen einige Zuschauer Nobat vor, sie habe ja auch kräftig ausgeteilt. Das stimmt. Beide Frauen übten da wenig Zurückhaltung. Das ändert aber nichts daran, dass eine solche Äußerung nicht zu dulden ist. 

Sat. 1 traf die falsche Entscheidung

Im vergangenen Jahr kam es bei Sat.1 zum Staffelstart von „Promis unter Palmen“ zu einer homophoben Attacke von Marcus Prinz von Anhalt gegen Dragqueen Katy Bähm. Der Sender zeigte das in epischer Länge, ohne Konsequenzen für ihn. Hinterher versuchte man, das Geschehen in einem Begleitformat einzuordnen. Das war der falsche Weg.

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RTL hat es nun besser gemacht. Youssefian kam nach ihrem Rauswurf gar nicht mehr zu Wort. Trash-TV ist ein hartes Geschäft, aber es muss auch dort Grenzen geben. Es ist gut, dass RTL das deutlich gemacht hat. 

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