Kommentar zu Dieter BohlenEs wurde auch Zeit für den DSDS-Abschied

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Dieter Bohlen sagt zu seinen DSDS-Kandidaten gerne Sprüche wie: „Was euch von einem Eimer Scheiße unterscheidet, ist der Eimer.“ 

Köln – Erst Angela Merkel, dann Joachim Löw und jetzt auch noch Dieter Bohlen. In unruhigen Zeiten brechen uns 2021 auch noch die letzten Konstanten weg. Das gilt nun also nicht mehr nur für Politik und Sport, sondern auch fürs Fernsehen. Wobei Bohlen im Gegensatz zu Merkel und Löw vermutlich die wenigsten vermissen werden.

Das wird ja gern schnelllebig genannt, aber für einen schien das nie zu gelten: Musikproduzent Dieter Bohlen ist seit der ersten Staffel der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) im Jahr 2002 Chefjuror, seit 2007 auch bei „Das Supertalent“. Andere Juroren kamen und gingen, der Pop-Titan, wie RTL ihn gern nennt, blieb.

Doch jetzt ist Schluss. Neue Jury-Besetzungen kündigte RTL am Donnerstag in einer Pressemitteilung lapidar für beide Shows an. Wer das sein wird, wurde nicht verraten. Aber das Aus für Bohlen steht fest. Und so, wie sich die Meldung liest, war es nicht seine Entscheidung. Alle Beteiligten seien informiert worden, hieß es da. Bohlen selbst wurde nicht zitiert.

Alles zum Thema Angela Merkel

Dieter Bohlen: Antiquiertes Frauenbild

RTL hat die richtige Entscheidung getroffen, Dieter Bohlen ist mit seinem antiquierten Frauenbild und den immer gleichen Sprüchen und Beleidigungen schon lange aus der Zeit gefallen. Neue Impulse sind von ihm nicht mehr zu erwarten. Aber es ist dennoch ein riskanter Schritt.

Nichts und niemand ist so sehr mit dem Supertalent“ und noch mehr mit „DSDS“ verknüpft wie der frühere Modern-Talking-Star. Hätte die Castingshow ein Maskottchen, es sähe aus wie Dieter Bohlen.

Das könnte Sie auch interessieren:

„DSDS“ ist nach wie vor eine starke Marke, aber längst nicht mehr der Erfolgsgarant wie zu Beginn. Die Show erreichte mal Einschaltquoten, die an die von "Wetten, dass..?" heran reichten. Die jüngste Staffel hingegen kam im Schnitt auf nicht mal mehr drei Millionen Zuschauer.

Und wenn nicht gerade Verschwörungserzähler Michael Wendler auf spektakuläre Weise seinen Juryverzicht verkündet, rauschen die Staffeln an den meisten Zuschauern einfach vorbei.

Es wurde Zeit, dass Bohlen geht, aber ob sein Ausstieg wirklich den Neuanfang bedeutet oder vielleicht doch den Anfang vom Ende wird sich erst noch zeigen. 

KStA abonnieren