Kommentar zur ARD-Sommerpause„Tatort“ und „Polizeiruf“ müssen modernisiert werden

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Sascha Bukow (Charly Hübner) tröstet Katrin König (Anneke Kim Sarnau).

Fast neun Millionen Menschen sahen am Sonntagabend den sehr guten „Polizeiruf 110“ aus Rostock im Ersten. Das war ein Marktanteil von 26 Prozent. Und der Beweis, dass die Filme der „Tatort“- und „Polizeiruf 110“-Reihen zu den letzten Lagerfeuern des deutschen Fernsehens gehören. Doch die Fans müssen sich auf einen langen Sommer ohne neue Folgen gefasst machen. Erst am 6. September kehrt der „Tatort“ aus der Sommerpause zurück. Diese gerät dieses Jahr auch deshalb so lang, weil dieser Sommer ja eigentlich ein Fußball-Sommer gewesen wäre. Aufgrund der Corona-Pandemie kam es anders, die EM wurde verschoben.

Bis zum Start der neuen Saison gibt es Wiederholungen. Die Zuschauer dürfen online voten, welche alten Folgen gezeigt werden. Und die Auswahl ist groß. 50 Jahre alt wird der „Tatort“ Ende November. Um „Tatort“und „Polizeiruf“ zukunftstauglich zu machen, wird entscheidend sein, welche Auswirkungen die Drehstopps der Corona-Pandemie langfristig haben und ob es gelingen kann, die Reihen behutsam zu modernisieren, ohne traditionsbewusste Fans zu verprellen. Noch bringen eher die „Alles beim Alten“-Filme aus Münster und Köln die besten Quoten.

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Doch wenn der Sonntagabendkrimi langfristig im Konkurrenzkampf mit Streamingdiensten bestehen soll, reichen ein paar Boerne-Witze nicht aus. Schon jetzt trauen sich viele Autoren, Geschichten horizontal über mehrere Folgen hinweg zu erzählen und dramaturgische Experimente zu wagen. Das ist gut und wichtig, denn auch der „Tatort“ ist nicht sakrosankt.

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