Michelle ObamaWie die Ex-First-Lady Donald Trump mit fünf Worten erledigt

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Michelle Obama während ihrer Ansprache

Köln – Michelle Obama seufzt auf. Gerade hat sie mit eindringlicher Stimme erklärt, dass „Donald Trump der falsche Präsident für unser Land ist“, dass er von den Anforderungen des Amts hoffnungslos überfordert sei. Jetzt schüttelt sie den Kopf, wie eine Lehrerin, die einen Schüler nach langjährigem Bemühen als hoffnungslosen Fall abstempelt und erklärt lapidar: „Es ist, was es ist.“

Der Ausschnitt aus ihrer Rede auf dem Onlineparteitag der Demokraten verbreitete sich sofort viral. Denn die ehemalige First Lady hat Trumps eigene Worte zitiert. „It is what it is“ hatte der US-Präsident vor rund zwei Wochen in einem desaströsen TV-Interview auf den Einwurf eines Reporters geantwortet, dass jeden Tag tausende Amerikaner an Covid-19 sterben.

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Die Phrase „Es ist, was es ist“ hat in den vergangenen Jahren eine beachtliche Karriere in der englischsprachigen Welt hingelegt. Wer sie benutzt, will die unveränderliche und unhinterfragbare Natur einer Sachlage betonen. Ein rhetorischer Trick, so alt wie die Menschheit. „Ich bin, der ich bin“, spricht Gott zu Moses im Buch Exodus. Geschäft ist Geschäft, eine Rose eine Rose.

Wer „it is what it is“ sagt, will damit aber zusätzlich noch jegliches Bemühen, an einer Sache etwas zu ändern, als lächerlich abtun. Laut dem „Urban Dictionary“ lässt sich die Bedeutung der Phrase am treffendsten mit „scheiß drauf“ übersetzen. Michelle Obama hat aus einem Ausdruck Trump’scher Empathielosigkeit eine machtvolle Waffe gegen den indifferenten Präsidenten geschmiedet. Und damit ein Stück Sprachgeschichte geschrieben.

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