Musik, Filme, EventsDiese 30 Weihnachtsgeschenke empfiehlt unsere Kulturredaktion

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Die Kulturredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gibt Empfehlungen für Weihnachtsgeschenke: Markus Schwering und Christian Bos (stehend, v.l.) und Frank Olbert, Anne Burgmer und Michael Kohler (sitzend, v.l.)

Köln – Weihnachten steht an und damit auch die Suche nach den Geschenken. Doch was könnte es dieses Jahr werden? Für die Liebsten soll es eine besondere Überraschung sein, doch diese zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Die Kulturredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger hilft. Wir geben 30 Geschenke-Tipps für Weihnachten rund um das Thema Kultur. In den Kategorien Literatur, Musik, Bildband sowie Ereignis, Film/Serie und für Kinder gibt das Ressort seine besten Empfehlungen ab.

Das ist die Kulturredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“

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Die Kulturredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gibt Empfehlungen für Weihnachtsgeschenke: Markus Schwering und Christian Bos (stehend, v.l.) und Frank Olbert, Anne Burgmer und Michael Kohler (sitzend, v.l.)

Christian Bos bespricht für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ Pop-Konzerte und Theater-Premieren.

Anne Burgmer kümmert sich im Kulturressort um die Medien-Themen und Literatur.

Alles zum Thema Musik

Michael Kohler ist der Kunstkritiker des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Frank Olbert leitet das Kulturressort und schreibt über das Kino. 

Markus Schwering schreibt über klassische Musik und politische Themen. 

Die besten Empfehlungen für Weihnachtsgeschenke 2019 sortiert nach Kategorien lesen Sie in auf den folgenden Seiten.

Literatur

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Die Kulturredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gibt Empfehlungen für Weihnachtsgeschenke: Markus Schwering und Christian Bos (stehend, v.l.) und Frank Olbert, Anne Burgmer und Michael Kohler (sitzend, v.l.)

Christian Bos: Enis Maci: „Eiscafé, Europa“, Edition Suhrkamp, 16 Euro

Wenige Lektüren haben mich zuletzt mehr gekickt, als Enis Macis schmaler Essayband „Eiscafé Europa“. Darin schreibt die junge Autorin über einfach alles, von albanischen Schwurjungfrauen bis zu identitären Influencerinnen. Stilistisch großartig, zeitdiagnostisch glasklar. 

Anne Burgmer: Stig Saeterbakken: „Durch die Nacht“, dt. von Karl-Ludwig Wetzig, DuMont, 22 Euro 

Zugegeben, der letzte Roman eines Schriftstellers, der sich das Leben genommen hat über einen Vater, der den Suizid seines Sohnes ertragen muss, ist keine besinnliche Weihnachtslektüre. Aber kein anderes Buch hat mich 2019 so berührt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Michael Kohler: Irene Dische: „Zum Lügen ist es nie zu spät“, 640 Seiten, 25 Euro  

Erzählungen haben den Vorteil, schön handlich und nicht so unverschämt dick wie Romane zu sein. Warum also gibt man die gesammelten Erzählungen Irene Disches in Form eines Backsteins heraus? Das ist allerdings die einzige Kritik an ihren frommenden Lästereien.

Frank Olbert: Ayelet Gundar-Goshen: „Lügnerin“, Kein & Aber, 24 Euro

Nuphar ist die unheroische Heldin in Ayelet Gundar-Goshens Roman „Lügnerin“, und sie war damit auch die Heldin unsere Leseaktion „Buch für die Stadt“. Die ist erfolgreich zu Ende gegangen, verschenken kann man das Buch natürlich auch weiterhin.

Markus Schwering: Jürgen Habermas: „Auch eine Geschichte der Philosophie“, Suhrkamp, 98 Euro

Diese Empfehlung passt im weitesten Sinne sogar ins weihnachtliche Umfeld: In seinem Großwerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ kommt Jürgen Habermas zu dem Ergebnis, dass Religion auch im säkularen Zeitalter nicht ausgedient hat.

Musik

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Die Kulturredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gibt Empfehlungen für Weihnachtsgeschenke: Markus Schwering und Christian Bos (stehend, v.l.) und Frank Olbert, Anne Burgmer und Michael Kohler (sitzend, v.l.)

Christian Bos: Prince: „1999 Super Deluxe Edition“, ca. 70 Euro 

„1999“ markiert den Beginn von Princes Welteroberungsphase. Das jetzt posthum veröffentlichte Box-Set versammelt neben dem klassischen Doppelalbum alles, was Prince sonst noch in jener Zeit aufgenommen hat. Kein Abfall, sondern genug Material für ein bislang ungehörtes Meisterwerk.

Anne Burgmer: Billie Eilish: „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“, ca. 10 Euro

Spotify lügt nicht. Und hat mir vor einigen Tagen eröffnet, dass ich dieses Jahr kein Album häufiger gehört habe als „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“. Hätte ich gar nicht gedacht. Aber 2019 war eben zweifellos das Billie-Eilish-Jahr. Darauf ein „Duh“.

Michael Kohler: John Cage: „Klang der Wandlungen“, Edition Rz, 3 CDs, ca. 29 Euro

Es gibt Leute, die lachen sich schlapp, wenn sie die Werktitel von John Cage lesen, und lauschen dann ergriffen der Musik aus präparierten Klavieren oder dem Rascheln im Publikum. Ich zum Beispiel. Cage war Klangerfinder und Humorist, also eine absolute Seltenheit.

Frank Olbert: Columbia Records, ca. 27 Euro

Quentin Tarantino ist nicht nur für seine Filme berühmt, sondern auch für die monumentalen Soundtracks, mit denen er diese versieht. Das gilt auch für das Werk, mit dem er 2019 glänzte, „Once Upon A Time in Hollywood“. Die Musik sollte man sich am besten auf Vinyl gönnen.

Markus Schwering: Beethoven 2020 – The New Complete Edition (118 CDs, 3 Blu-rays, 2 DVDs), DGG, 240 Euro

Nach Offenbach kommt Beethoven. 2020 dräut der 250. Geburtstag mit einem Overkill an Events. Dennoch: Wer seine Mitmenschen an der Pforte des Jubeljahres erfreuen will, möge ihnen die ultimative Beethoven-Totale schenken. 

Bildband

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Die Kulturredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gibt Empfehlungen für Weihnachtsgeschenke: Markus Schwering und Christian Bos (stehend, v.l.) und Frank Olbert, Anne Burgmer und Michael Kohler (sitzend, v.l.)

Christian Bos: „The Definitive Jacques Tati“, Taschen, 185 Euro

Jacques Tati hat zwar nur fünf abendfüllende Spielfilme, mit diesen aber eine vollkommen eigenständige Welt erschaffen – durch die er dann als Monsieur Hulot zu stolpern pflegte. Dieser so aufwendig wie liebevoll gestaltete Band bietet zum ersten Mal einen umfassenden Einblick in Tatis Archive.

Anne Burgmer: Klaus Honnef: „Richter“, Taschen, 10 Euro.

Bildbände sind ja oft sehr teuer – und schwer wie Ziegelsteine. Taschen geht mit der Reihe „Kleine Reihe Kunst“ einen anderen Weg. Kompakt und für jeden erschwinglich werden hier große Künstler und ihr Werk vorgestellt. Nun ist der 200. Band erschienen – über Gerhard Richter.

Michael Kohler: Robert Frank: „The Americans“, 180 Seiten, ca. 25 Euro 

Mit „The Americans“ definierte der in diesem Jahr verstorbene Fotograf Robert Frank unseren Blick auf die moderne Wirklichkeit. Auf Deutsch ist der Band gerade vergriffen, aber auf Französisch lieferbar. Zum Glück sprechen Franks Aufnahmen allesamt für sich.

Frank Olbert: Heiko Sakurai: „Game of Kanzleramt“, Schaltzeit Verlag, 18,90 Euro

Chronisten unserer Zeitläufte können selten mit Lachern rechnen – bei Heiko Sakurai ist das definitiv anders. Mit seinen oft grandios lakonischen Karikaturen bereichert er auch unsere Zeitung. Sein neues Buch lässt uns noch einmal durchs Jahr blättern.

Markus Schwering: A. Eiling/ F. Krämer, „Making Van Gogh“, Hirmer, 49,90 Euro 

Bis Mitte Februar ist im Frankfurter Städel-Museum noch die große van Gogh-Ausstellung zu sehen. Wem es nicht gelungen ist oder gelingt, die herausragende Schau zu besuchen, muss nicht weinen: Er lässt sich einfach den großartigen Ausstellungskatalog schenken.

Ereignis

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Die Kulturredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gibt Empfehlungen für Weihnachtsgeschenke: Markus Schwering und Christian Bos (stehend, v.l.) und Frank Olbert, Anne Burgmer und Michael Kohler (sitzend, v.l.)

Christian Bos: Big Thief, 7. März 2020, Kantine, 20 Euro 

Big Thief, die Brooklyner Band um Adrienne Lenker, hat 2019 gleich zwei unverzichtbare Alben herausgebracht, das psychedelisch versponnene „U.F.O.F.“ und das erdverwachsenere, schmerzhaft intime „Two Hands“. Live sollen Big Thief übrigens nicht weniger magisch klingen.

Anne Burgmer: „Berlin Berlin“, Musical Dome, 21.1 bis 2.2., Karten ab 30 Euro 

Dieser Tipp ist ein kleines Wagnis, denn bisher hat noch niemand „Berlin Berlin“ gesehen. In einer Woche feiert die Show im Admiralspalast Premiere. Und ich hoffe, dass es eine gelungene Zeitreise in die wilden 20er Jahre wird. Im Januar kommt „Berlin Berlin“ nach Köln.

Michael Kohler: „1919, 49, 69 ff. Aufbrüche“, Kolumba, Köln

Die Ausstellung handelt von den großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts, von den Hoffnungen des Neubeginns und – schließlich sind wir in Kolumba – von der religiösen Kunst. Die war in ihrer Leidens- und Katastrophenseligkeit schon modern, als es die Moderne noch gar nicht gab.  

Das könnte Sie auch interessieren:

Frank Olbert: „Carmen“, Karten zwischen 16 und 125 Euro

Mit „Carmen“ ist Lydia Steier an der Kölner Oper eine Inszenierung von Bizets Klassiker gegen den Strich gelungen. Statt schwüler Erotik gibt es hier eine feministische Abrechnung mit Männerfantasien. Im Januar geht es im Staatenhaus weiter, so dass man Karten unter den Baum legen kann.

Markus Schwering: Und noch einmal Beethoven: In Bonn ist nicht nur – in der Bundeskunsthalle – bis Ende April die opulente Ausstellung „Welt.Bürger.Musik“ zu sehen. Vielmehr winkt auch das Beethovenfest (4. bis 27. September) mit zahlreichen Highlights in Serienform, darunter einer Gesamtpräsentation der Klaviersonaten mit Evgeni Koroliov.

Film/Serie

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Christian Bos: „Augenblicke“, ca. 10 Euro oder, per Import, „The Agnes Varda

Im März 2019 ist die französische Filmemacherin Agnes Varda im Alter von 90 Jahren gestorben. Aber es ist nie zu spät dafür, ihr wunderbares, den Filmen Godards, Truffauts oder Malles absolut ebenbürtiges, Werk zu entdecken. 

Anne Burgmer: „Fleabag“, Amazon Prime oder DVD, 22 Euro

Fast schon verzweifelt war ich nach der letzten Szene von „Fleabag“. Ich wollte einfach nicht Abschied nehmen von der fantastischen Phoebe Waller-Bridge und ihrer so großartigen Serie. Witzig, lebensklug, brillante Dialoge, famose Schauspieler – für mich die Serie des Jahres.

Michael Kohler: „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ von Céline Sciamma. Eigentlich wollte ich Quentin Dupieux’ herrlich verrückte Komödie „Le Daim“ empfehlen, aber Blu-ray und DVD (ca. 20 bzw. 10 Euro) gibt es nur im französischen Original. Ebenfalls mit Adèle Haenel und gerade in den deutschen Kinos: die bewegende Kunstwelt-Romanze „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ von Céline Sciamma.

Frank Olbert: „Shtisel“, bei Netflix oder bei Amazon Prime, 49,90 Euro

Die israelische Netflix-Serie „Shtisel“ zeigt die Welt ultraorthodoxer Juden, die bei näherem Hinsehen so fremd gar nicht ist. Besonders, wenn man die Nöte der Hauptfigur Akiva sieht, der mit den Traditionen hadert. Vor allem aber ist diese Geschichte ungemein anregend.

Markus Schwering: „Turn“, Staffel 1-4, 16 DVDs, ca. 105 Euro

Spannende, aber nicht besonders blutrünstige Unterhaltung im Geist alter Weihnachtsmehrteiler bietet die US-Serie „Turn. Washington’s Spies“, eine von AMC zwischen 2014 und 2017 produzierten Saga, die während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges (1776-1781) spielt. 

Kinder

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Die Kulturredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gibt Empfehlungen für Weihnachtsgeschenke: Markus Schwering und Christian Bos (stehend, v.l.) und Frank Olbert, Anne Burgmer und Michael Kohler (sitzend, v.l.)

Christian Bos: Elena Favilli, Francesca Cavallo: „Good Night Stories for Rebel Girls“, Hanser, je 24 Euro 

Die beiden Bände „Good Night Stories for Rebel Girls“ porträtieren je 100 außergewöhnliche Frauen, prägnant, einfühlsam, überraschend in der Auswahl und wunderschön illustriert. Habe ich mir von meinen Töchtern geliehen und selbst gelesen.

Anne Burgmer: A. Schomburg, D. Mahnkopf: „Der Mondfisch in der Waschanlage“, Tulipan, 10 Euro

„Das Junge Buch für die Stadt“ ging 2019 in die dritte Runde. Falls sie den „Mondfisch“ trotzdem noch nicht kennen, sollten sie das nachholen. Darin kann man nämlich viel über besondere Tiere lernen. Oder wussten Sie, dass Heringe pupsen?

Michael Kohler: „Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser“, 352 S., 13 Euro

Hätte ich dieses Buch als Kind gekannt, wäre aus mir vielleicht etwas Vernünftiges geworden, Historiker zum Beispiel. Für Ernst H. Gombrich war es der Testlauf für seine berühmte Geschichte der Kunst, was wieder mal beweist, dass man viel von Kindern lernen kann. 

Frank Olbert: „Als Hitler ...“, Ravensburger, 9,99 Euro

An Weihnachten kommt die Verfilmung von „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ ins Kino – vielleicht ein Anlass, noch einmal an Judith Kerrs vielfach preisgekröntes Kinder- und Jugendbuch zu erinnern. Das erschien erstmals Anfang der 70er Jahre, ist aber immer noch gültig.

Markus Schwering: Michael Ende: „Die unendliche Geschichte“, Thienemann, 35 Euro

Michael Ende wäre am 12. November 90 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass ist eine Schmuckausgabe seiner „Unendlichen Geschichte“ erschienen. Der Klassiker deutscher Phantastik wird dort von hoch-expressiven Bildern des Künstlers Sebastian Meschenmoser begleitet. 

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