Nach 25 JahrenRanga Yogeshwar verlässt „Quarks“

Lesezeit 2 Minuten
Yogeshwar

Ranga Yogeshwar prägte „Quarks“ von Beginn an mit.

Köln – Ranga Yogeshwar gibt zum Jahresende die Moderation der WDR-Sendung „Quarks“ ab. Das bestätigte der Sender am Montag dieser Zeitung auf Anfrage. Der 59 Jahre alte Wissenschaftsjournalist und Physiker, der die Sendung seit ihrem Start 1993 maßgeblich prägte, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, das Timing für die Staffelübergabe sei nach 25 Jahren genau richtig.

„Mit Mai Thi Nguyen-Kim Leiendecker und Ralph Caspers gibt es zwei exzellente Köpfe, die auf ihre ganz eigene Art »Quarks« prägen und erweitern werden.“ Er verlasse die Sendung mit einem guten Gefühl. „Abschiednehmen heißt auch immer Loslassen. Diesen Schritt habe ich in der Vergangenheit auch schon bei anderen erfolgreichen Formaten wie »Kopfball« oder »Wissen vor 8« bewusst getan. Die Angst des Loslassens löste sich auf im Offenwerden neuer Möglichkeiten“, so Yogeswhar. Wechsel eröffneten stets die Chance zur Weiterentwicklung.

Kein Abschied vom WDR

„Mein Abschied von Quarks ist dabei kein Abschied vom WDR“, betonte er. Er arbeite derzeit bereits an einem Zweiteiler zum Thema „Künstliche Intelligenz“, der im Frühjahr 2019 im Ersten ausgestrahlt werden solle. Auch weitere gemeinsame Projekte seien im Gespräch. WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn sagte, Yogeshwar habe mit „Quarks“ ein modernes Wissenschaftsformat etabliert und die Sendung über viele Jahre geprägt. „Er ist als exzellenter Journalist und Moderator Lotse in einer komplexen Welt. “

Yogeshwar widerspricht Gerüchten

Yogeshwar widersprach im Haus kursierenden Gerüchten, er verlasse die Sendung aus Unmut über die Präsentation der „Quarks“-Inhalte in den sozialen Netzwerken. Kollegen berichten dieser Zeitung, dass es über diese Frage in der Vergangenheit häufiger Diskussionen gegeben habe. „Es geht im Internet nicht mehr darum, klassisches Bildungsfernsehen zu machen, sondern Themen zu suchen, die polarisieren und Reichweite schaffen“, sagt ein Mitarbeiter. Dabei werde häufig Komplexes verkürzt und einseitig dargestellt.

Daran hat sich mitunter auch Yogeshwar gestoßen, wie eine Mail beweist, die der Journalist im März zu dieser Frage intern verschickte und in der es heißt, mehrere Facebook-Posts verkürzten wichtige Themen „auf bedenkliche Weise und spielen dabei mit Erregtheit und einer unsäglichen Haltung nach Aufmerksamkeits-Steigerung.“ Yogeshwar betonte jetzt jedoch, dass sein Abschied nichts mit diesen inhaltlichen Diskussionen zu tun habe.

KStA abonnieren