NachrufEin Leben mit Salz und Silber

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Bodo von Dewitz

Bodo von Dewitz

Im Jahr 1985 kam Bodo von Dewitz aus Hamburg nach Köln, gelockt durch das Versprechen der Firma Agfa, ein Fotomuseum zu begründen. Allerdings wollte keines der großen Museen Raum für das Agfa Foto-Historama opfern. "Und so wurde ich zwischen Museum Ludwig und dem Wallraf implantiert", erinnerte sich von Dewitz. "Eine improvisierte, von allen eigentlich gehasste Situation."

In dieser Nische fand von Dewitz dann allerdings sein Glück: Mit fotohistorischen Pionierleistungen wie der Ausstellung "Silber und Salz" (1989) befreite er die frühe Fotografie vom Nimbus des Primitiven, seine monografische Hugo-Erfurth-Schau (1992) erhob den Berufsstand des Fotografen auf die Ebene des Künstlers und in "Kiosk" (2001) erzählte er die Geschichte des Fotojournalismus ohne ein einziges Original allein mit Zeitungs- und Zeitschriftenseiten. 2006 war die Zeit der Provisorien dann vorbei: Von Dewitz wurde Leiter der Fotografischen Sammlungen im Kölner Museum Ludwig, eine Stellung, die er bis 2013 bekleidete. Auch im Ruhestand wollte er seinem Arbeitsprinzip treu bleiben und sich von einer Arbeit durch eine andere erholen. Jetzt ist Bodo von Dewitz im Alter von 67 Jahren nach langer Krankheit gestorben. (KoM)

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