Neue Serie „Loki“Diesem Gegner ist Tom Hiddleston nicht gewachsen

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Loki (Tom Hiddleston)

Asgard – Loki, Gott des Schabernacks, findet sich in der ersten Folge der nach ihm betitelten TV-Serie seiner Kräfte beraubt in einer labyrinthischen und unendlich machtvollen Behörde wieder. Deren einzige Aufgabe darin besteht, alle vom offiziell genehmigten Zeitstrahl abweichenden Paralleluniversen zu eliminieren. Klingt das nicht fast so, als wagte der Disney-Konzern, strenger Oberherr  so vieler Fan-Welten, hier eine Art Selbstporträt?

Oder sollten die Parallelen reiner Zufall sein? 

Ein Gott würfelt nicht, selbst nicht Tom Hiddlestons Ränke schmiedender Asgard-Bewohner. Immerhin gibt sich die Time Variance Authority (TVA), so nennen sich die grauen Herren dieser bunten Fantasiewelt, ein höchst sympathisches Antlitz in Gestalt von Owen Wilsons Mobius M. Mobius (nach dem Möbiusband benannt, auf dem man von innen nach außen gelangt, ohne die Seiten zu wechseln).

Dritter Marvel-Ableger

„Loki“ ist nach dem erfrischenden „WandaVision“ und dem enttäuschenden „The Falcon and the Winter Soldier“ bereits der dritte Ableger des „Marvel Cinematic Universe“ – auf dem Maus-eigenen Streamingdienst Disney+.

Nach der ersten Folge kann man schon mal feststellen, dass die Chemie zwischen dem zickigen Hiddleston und dem jovialen Wilson von sehr viel höherer Reagenz ist, als die zwischen Anthony Mackie (Falcon) und Sebastian Stan (Winter Soldier).

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Durch Mobius erkennt Loki sein wahres Ich: Er war nie zum Herrschen geboren, nur zum Verlieren, ein Stolperstein, der den Avengers Anlass gibt, zu wahrer Größe zu finden. So viel Reflexion bleibt den meisten Serienhelden selbst nach fünf Staffeln verwehrt, bei „Loki“ zählt sie zur Exposition.

Ästhetische Anleihen von „The Shining“ bis zu „Per Anhalter durch die Galaxis“ beweisen die unendliche Dehnbarkeit des Marvel-Universums.

Dass sich der Protagonist in einem bürokratischen Leben nach dem Tod beweisen muss, ist keine neue Idee: Hier reiht sich „Loki“ in eine lange Tradition von Michael Powells und Emeric Pressburgers „Irrtum im Jenseits“ (1946) bis zu Pixars „Soul“ (2020) ein.

„Loki“ streamt jetzt bei Disney+, jeden Mittwoch gibt es eine neue Folge

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