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Neuer Batman-TrailerKann ein dunkler Rittler zu düster sein?

Lesezeit 2 Minuten
Robert Pattinson als Batman

Robert Pattinson als Batman

Köln – Mehr vom selben, das war schon im frühen Hollywood-Film ein unschlagbares Erfolgsrezept. Mittlerweile scheint es aber das einzige Heilmittel zu sein, um das Kino gegen die Konkurrenz von Streaming-Portalen und Computerspielen zu stählen. Die „Star Wars“-Saga wächst und wächst und breitet sich mit Sequels, Prequels und Spin-offs so unwiderstehlich aus wie das schwarze Universum, in dem seine Geschichten spielen. James Bond dürfte als wiedergeborenem Amazon-Held ein ähnliches Schicksal blühen, jedenfalls lassen sich die von MGM teuer erworbenen Filmrechte am leichtesten mit Ablegern zu Goldfinger, Dr. No oder Mrs. Moneypenny wieder einspielen.

An die erfolgreichsten Franchise-Unternehmen der Kinogegenwart wird Bond aber kaum heranreichen: die Comic-Superhelden von Marvel und DC. Seit Jahren treten Spiderman, Superman, Avengers und Justice League nicht nur an, die Welt zu retten, sondern auch das Kinogeschäft – und ihre Superkräfte sind dabei stets die alten: mehr vom selben.

Auch vom neuen Batman-Film mit Robert Pattinson in der Titelrolle werden, kaum ist der Trailer auf dem Markt, die üblichen Wunderdinge erwartet: „Krönt dieser Film die endgültige Renaissance des Kinos, oder ist er zu düster geraten?“, fragt etwa der „Spiegel“, dessen Filmredaktion seit Joel Schumachers bunten Batman-Exzessen anscheinend nicht mehr im Kino war. Wenn der Trailer nicht lügt, wird auch der „neue“ Batman genauso düster, gewalttätig und apokalyptisch wie alle Batman-Filme der letzten 15 Jahre - mitsamt brutaler, von traumatischen Erinnerungen getriebener Titelfigur. Ein strahlender Held war der „Dark Knight“ ja nicht einmal bei Tim Burton.

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Halbwegs neu ist allenfalls Batmans Gegenspieler, der sich mit einem Fragezeichen im Kaffeeschaum verrät. Jim Carrey schien dem grün gewandeten Riddler in „Batman Forever“ den Garaus gemacht zu haben. Jetzt kehrt er offenbar als naher Verwandter des „tragischen“ Jokers zurück. Bleibt die Frage: Kann ein Batman-Film überhaupt zu düster sein? Wohl nicht. Jedenfalls scheint die Zeit für eine Renaissance des „dynamischen Duos“ aus den Swinging Sixties des US-Fernsehens noch lange nicht reif. Für Selbstironie ist die Lage viel zu ernst.

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