NRW schreibt zweite UKW-Kette aus

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Im kommenden Jahr werden die britischen Streitkräfte in NRW ihre UKW-Frequenzen zurückgeben. Die dann neu zu vergebende zweite landesweite UKW-Kette soll im selben Jahr ausgeschrieben werden. Das gab die Landesregierung am Freitag bei einem Pressegespräch in der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) bekannt. Für diese Ausschreibung habe man die Vergabekriterien geschärft, sagte Staatssekretär Nathanael Liminski (CDU), der Chef der NRW-Staatskanzlei. Wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung seien demnach die lokale, beziehungsweise regionale Anbindung redaktioneller Strukturen, der Beitrag zum Erhalt des bestehenden Hörfunkangebots sowie die Nutzung digitaler Verbreitungswege, insbesondere DAB+. Die zweite Kette solle ein weiterer wichtiger Pfeiler werden, um die Vielfalt und Zukunftsfähigkeit des Lokalfunks zu stärken, sagte Liminski.

Der Staatssekretär stellte mit Tobias Schmid, Direktor der Landesmedienanstalt, die Eckpunkte der im Koalitionsvertrag avisierten Strategie „Radio in NRW 2022“ vor. Diese sieht ebenfalls vor, dass die Verlage die Möglichkeit erhalten, alle Kapital- und Stimmrechtsanteile an einer Betriebsgesellschaft im Lokalfunk zu übernehmen, bisher war dieser auf 75 Prozent beschränkt. Zudem wird es künftig möglich sein, den Bürgerfunk in den gesetzlich bestimmten lokalen Sendeanteil einzubeziehen.

Darüber hinaus soll die Landesanstalt für Medien künftig jährlich 1,5 Millionen Euro mehr erhalten, um Innovationen im Audio-Bereich zu fördern. Im Landesmediengesetz werde definiert, welche Fördermöglichkeiten bestehen.

Die geplante zweite Stufe der Reduzierung der Werbezeiten im WDR-Hörfunk kommt nicht, wie Liminski sagte. Diese sah vor, dass in nur noch einer Welle und nur noch maximal 60 Minuten am Tag Werbung möglich gewesen wäre. Die erste Stufe mit einer Werbedauer von maximal 75 Minuten werktäglich in bis zu zwei Hörfunkprogrammen bleibe erhalten. Ein wissenschaftliches Gutachten habe ergeben, dass Werbetreibende nicht automatisch zu Privatanbietern wechselten, wenn sie im öffentlich-rechtlichen Hörfunk nicht mehr werben könnten. Die zweite Stufe hätte beim WDR laut der Prognose zu einem Rückgang der Werbeeinnahmen um 28 Millionen Euro geführt, dem Lokalfunk jedoch nur einen Zuwachs von drei Millionen Euro gebracht. (amb)

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