PreisDas Gute im Netz

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  • Grimme Institut gibt Nominierungen für Online Award bekannt

Hate Speech, Fake News, Cyber-Mobbing - vieles, was im Internet verbreitet wird, bereitet Grund zur Sorge. Der Grimme Online Award will dagegen ein Zeichen setzen und den Blick auf die guten Seiten des Internets lenken. "Es ist unser Netz, und wir sind mächtig", sagte Frauke Gerlach, Direktorin des ausrichtenden Grimme Instituts, während der Bekanntgabe der diesjährigen Nominierten am Donnerstag in Köln. Das Signal müsse sein: "Ihr könnt nicht machen, was ihr wollt. Das Netz ist auch regulierbar. Nicht, um zu zensieren, sondern um unsere Werte zu schützen."

28 herausragende Online-Angebote sind dieses Jahr für den Grimme Online Award nominiert, darunter umfangreiche Reportagen und Multimedia-Projekte wie "Die Akte Amri - Und der Staat sah zu" von der "Berliner Zeitung" und "Schmerz" von der "Schwäbischen Zeitung" zum Flugzeugunglück von Überlingen. Eine dominante Rolle nehmen 2018 Social-Media-Seiten und YouTube-Kanäle ein, die sich an Jugendliche und junge Erwachsene richten. Allein fünfmal geht das junge ARD/ZDF-Angebot Funk ins Rennen um die undotierte Auszeichnung: Zu den nominierten Funk-Formaten zählen "Y-Kollektiv", "Jäger & Sammler" und "Deutschland3000", die "auf ganz unterschiedliche, jeweils serielle und schnelle Weisen und auf verschiedenen Plattformen politisch-gesellschaftliche Themen an ein junges Publikum heranführen", wie die Nominierungskommission feststellte.

Mehrere Nominierungen gingen zudem an Angebote, die interessante Finanzierungsmodelle nutzen - etwa "Crowdspondent - Deine Reporter", bei dem die Nutzer mitentscheiden können, wo die nächste Recherche hingehen soll. Die ebenfalls nominierten "RiffReporter" sind als Genossenschaft organisiert. Auch das Portal "Übermedien" zeigt laut der Kommission, wie "nutzerfinanzierter Medienjournalismus im Netz tatsächlich funktionieren kann".

In der Kategorie "Spezial" kann der Verein "Digitalcourage e.V." auf einen Preis hoffen. Die Preisverleihung findet am 22. Juni in Köln statt. (amb, dpa)

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