Schauspiel-IntendanzProminenter Name für Findungskommission kursiert in Köln

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Kölns Schauspiel im Mülheimer Provisorium

Kölns Schauspiel im Mülheimer Provisorium

  • Bei der Suche nach einem neuen Intendanten für das Kölner Schauspiel wird der Name Ulrich Khuon lauter.
  • Seit der Spielzeit 2009/10 ist er Intendant des Deutschen Theaters in Berlin.
  • In einem offenen Brief hatten Prominente volle Transparenz der Stadt verlangt – eine Bestandsaufnahme.

Köln – Im Zusammenhang mit der Findungskommission, die einen neuen Intendanten für das Kölner Schauspiel suchen soll, wird der Name Ulrich Khuon genannt. Wie es heißt, sei Khuon zumindest für eine Mitwirkung an dem Gremium angefragt worden, ergaben Recherchen des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Der seit der Spielzeit 2009/2010 amtierende Intendant des Deutschen Theaters in Berlin ist seit 2017 auch Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Zuvor war der 1951 in Stuttgart geborene Khuon Theater- und Literaturkritiker bei der „Badischen Zeitung“, Dramaturg am Stadttheater Konstanz sowie Intendant des Schauspielhauses in Hannover und des Hamburger Thalia Theaters.

Diskretion und Entscheidungsreife

Zum Sachstand in Fragen der Findungskommission lässt das Dezernat Kunst und Kultur unterdessen mitteilen: „Die Stadt Köln will diesen Prozess in Ruhe und aller Diskretion zur Entscheidungsreife bringen.“ Den Kulturpolitikern der Ratsparteien liegen zu diesem Thema keine neue Informationen vor, wie Anfragen ergaben.

Alles zum Thema Henriette Reker

Auch im Schauspielhaus gibt es keine weiteren Erkenntnisse, wie dessen Sprecherin Doreen Röder sagt – dies gelte auch für die Frage, ob der derzeitige Intendant Stefan Bachmann womöglich über das bisherige Vertragsende im Sommer 2021 weiter in Köln bleibe.

Diese Möglichkeit war ins Gespräch gebracht worden, nachdem der bereits der Öffentlichkeit präsentierte Nachfolger Carl Philip von Maldeghem zu Jahresbeginn nach Kritik an seiner Berufung die Zusage wieder zurückgezogen hatte.

Transparenz in Offenem Brief gefordert

Im März baten prominente Unterzeichner eines Offenen Briefes wie Elfriede Jelinek, Maria Schrader und Milo Rau Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, dass „mit größerer Transparenz als bisher die Kriterien offengelegt und öffentlich diskutiert werden, nach denen die neue Intendanz gewählt wird“.

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Dies bezog sich auf die Kritik am vorangegangenen Verfahren: Auf von Maldeghem hatten sich die Kölner Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach, Reker und der ehemalige geschäftsführende Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin, im Alleingang geeinigt.

Die Wahl von Maldeghems war unter anderen von Navid Kermani mit dem Argument gerügt worden, dass sich in der Biografie des Kandidaten nichts finde, „was aufregend und frisch für eine Großstadt sein könnte“.

Eine neuerliche Blamage will die Stadt nun offenbar durch strenge Verschwiegenheit vermeiden – wobei es genau diese Strategie war, die viele im Fall von Maldeghem störte. Die nun gefragte Findungskommission arbeitet nach Angaben der Stadt unter der Leitung der Oberbürgermeisterin. Als weiteres Mitglied dürfte Kulturdezernentin Laugwitz-Aulbach gesetzt sein.

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