Schmelzende GletscherDie Schweiz wächst dank Klimawandel

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Stubaier Gletscher

Alpine Gletscherwelt

Köln – Schweizer munkeln es schon länger, doch jetzt sickerte es auch ins deutschsprachige Ausland durch: Die kleine Schweiz wird größer, und schuld daran ist der sonst vielgeschmähte Klimawandel. Genau genommen geht es nur um eine Berghütte im Aostatal, die bis vor kurzem in Italien stand und durch das Abschmelzen eines Gletschers auf Schweizer Grund und Boden rückte. Aber ein Anfang ist mit der Rifugio Guide del Cervino immerhin gemacht.

Eine Berghütte wandert aus

Der Grund für das unverhoffte Schweiz-Wachstum liegt in den etwas komplizierten schweizerisch-italienischen Bestimmungen zur Grenzziehung. Stark verkürzt sehen diese vor, dass natürliche Veränderungen an der alpinen Grenze, etwa durch Erosion, zu einer Anpassung des Grenzverlaufes führen; als Marken dafür dienen Wasserscheiden und Gebirgsflanken.

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Eine solche Felskante machte kürzlich die Rifugio zum halblegalen Immigranten. Über Jahrhunderte wurde sie vom Eis des Theodulgletschers verdeckt, nun liegt sie frei zu Tage und wundert sich. Genau dasselbe taten auch die italienischen und Schweizer Behörden, die ihre gemeinsame Grenze routinemäßig überwachen, um sie bei Bedarf neu zu justieren.

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Für gewöhnlich werden derartige Grenzverschiebungen durch Tauschhandel ausgeglichen, was kein Problem ist, solange nur Geröll, Schnee und vielleicht eine meckernde Bergziege betroffen sind. Doch was nun? Hoffentlich sind die Schweizer nicht auf den Geschmack gekommen.

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