Scooter-Frontmann gegen GendernWie viel ist die Fisch*in, H.P. Baxxter?

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H.P. Baxxter

Hannover – Wozu sich eine differenzierte Meinung bilden wenn es auch so geht: Gendern sei zum Kotzen, ruft der Mann mit dem Megafon, eine Idiotensprache! Die Rede ist von Hans Peter Geerdes und der muss es ja wissen.

Nicht, weil er aus Hannover kommt, wo man angeblich das reinste Hochdeutsch spricht. Sondern, weil er seit 28 Jahren als H.P. Baxxter der Techno-Tanzkapelle Scooter vorsteht. Als solcher war er vor allem dafür zuständig, öde korrektes Schulenglisch in eine geile Idiotensprache abzustumpfen: „here comes the chicks terminator“; „hyper hyper“; „the question is what is the question“.

Die Lust, bis zum Ende der Seite fröhlich weiter zu zitieren, ist groß. Aber im Kontext seiner, na ja, Musik, weiß Geerdes ziemlich genau was er da macht und er macht es gut. Außerdem hat er ein Recht auf seine Meinung. So wie jeder andere auch.

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Vorschläge niedergebrüllt

Sprache sprechen wir alle, selbst wenn machen behaupten, es wäre nicht mehr dieselbe.  Deshalb geht uns die Frage, ob man im Deutschen weiterhin das generische Maskulinum verwenden soll, selbst wenn es weibliche und diverse Personen ausschließt, uns alle an.

Es ist allerdings schwer, darüber zu reden, wenn jeder Alternativvorschlag mit Scooter-artigen Slogans wie „Gender-Gaga“ und „Idiotensprache“ niedergebrüllt wird. Oder man, andersherum, jeder Gegner einer geschlechtergerechten Sprache als Nazi abqualifiziert.  Genauso gut könnte man inmitten des Bassgebollers einer Hardcore-Party versuchen, ein Proseminar in Sprachphilosophie abzuhalten.

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H.P. Baxxter ist 57 Jahre alt und damit ein typischer Vertreter seiner Altersgruppe, in der eine überwältigende Mehrheit  jede Änderung ablehnt. Oft mit dem Hinweis, man solle sich mit echten Problemen und nicht mit solch Humbug beschäftigen. Fragt sich nur, warum, wenn es doch angeblich so unwichtig ist, hier so viele gleich zum Megafon greifen. 

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