So war der „Tatort“ aus MünchenAmbitioniertes Verwirrspiel ohne Glanzlicht

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One Way Ticket Tatort

Kriminalkommissar Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer) zwischen den beiden "Alten Hasen" Batic und Leitmayr.

München – Mit One Way Ticket lief am zweiten Weihnachtsfeiertag der neueste Tatort aus der Münchener Riege rund um die beiden Hauptkommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl). Regisseur Rupert Henning inszenierte den Fall, der viele Türen aufmachte und dadurch erhöhte Aufmerksamkeit forderte.

Der Fall

Der Entwicklungshelfer und NGO-Mitarbeiter Timo Harbig stirbt bei einem vermeintlichen Verkehrsunfall am Lenkrad seines Wagens.

Für „Tatort“-Fans

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Doch nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint: Der junge Mann wurde mit einem längst vergessenen Gift ermordet, welches seinen Ursprung im afrikanischen Hinterland hat, einst aber auch vom Ministerium für Staatssicherheit in der DDR benutzt wurde. Außerdem zeigt eine Überwachungskamera, dass er nicht alleine im Wagen saß – eine junge Frau aus Kenia flüchtete vom Unfallort. Außerdem erleben wir eine Gruppe von Senioren, welche unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe, einem Schmugglerring angehören und regelmäßig Geld und Ware in und aus afrikanischen Ländern schmuggeln. All dies lässt die beiden Ermittler vor einem großen Puzzle stehen, welches nicht wirklich einfach zusammenzubauen ist.

Die Auflösung

Na, wie war es denn jetzt? Für den Tod von Harbig zeigt sich am Ende einer der rüstigen Rentner – Heiner Hersfeld (gespielt von Hans-Uwe Bauer) – verantwortlich, welcher sich aus den dunklen Machenschaften zurückziehen wollte. Doch Harbig setzte die ganze Rentner-Gang so sehr unter Druck, dass Hersfeld keinen Ausweg mehr sah.

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Der Ausflug in die Welt der Staatssicherheit hatte letztlich übrigens keinerlei Relevanz für den Fall und eröffnete nur eine undurchdringliche Nebenhandlung, welche als Mittel zum Zweck für das James Bond-ähnliche Finale diente. Dabei konnte auch der Auftritt von Hark Bohm, dem man ja sonst immer gerne zuschaut, als Stasi-Phantom im Rollstuhl nichts ändern.

Fazit

Eigentlich machen die Münchener Tatort-Folgen schon allein durch die Harmonie der beiden Kommissare Spaß. Doch auch dies blieb diesmal leider etwas im Hintertreffen. Stattdessen musste man sich kopfschüttelnd klischeebehaftete Aussagen wie „Eine attraktive, mysteriöse Schönheit aus Afrika“ (Batic) anhören. Hennings Vorhaben, einen Fall über die Stadtgrenzen Münchens hinaus auf die Beine zu stellen, scheitert leider klar.

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