So wird der „Tatort”Das Traumhaus wird zum Albtraum

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Im Wohnprojekt Oase geht es alles andere als friedlich zu. 

Eins mal vorweg: Wenn Sie Probleme haben sollten, Schwäbisch zu verstehen, könnte dieser "Tatort" Sie an Ihre Grenzen bringen. Denn im Wohnprojekt Oase Ostfildern, gelegen im Speckgürtel von Stuttgart, können die meisten Mitglieder ihre Herkunft nicht verbergen. 

Hier hat sich eine bunt zusammengewürfelte Truppe den Traum vom Eigenheim erfüllt. Eine Oase, wie der Name es verspricht, ist das Ganze allerdings nicht. Die Baugemeinschaft kann in ihren Gruppensitzungen die Spannungen, die zwischen den Bewohnern herrschen, nur schwer verbergen. 

Und schon bei der Einweihungsfeier gibt es Ärger: Wasser dringt ins Fundament und die Bewohner geben sich gegenseitig die Schuld für den Pfusch am Bau. Marco (Joseph Bundschuh) greift Udo (Oliver Gehrs) an, den Vorsitzenden des „AK Bau“ an. Er habe zu verantworten, dass eine „nicht funktionierende Öko-Pampe“ zur Abdichtung benutzt wurde. Der Firnis der "Hier haben sich alle lieb"-Gemeinschaft ist äußert dünn.

Für „Tatort“-Fans

„Tatorte“ gibt es viele: klassisch, experimentell, spannend oder doch eher langweilig? In unserer Vorschau erfahren Sie immer bereits ab Samstag, wie der kommende „Tatort“ werden wird.

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Das wird erwartungsgemäß nicht besser, als in der wieder aufgebaggerten Baugruppe eine Frauenleiche gefunden wird. Die Kommissare Sebastian Bootz (Felix Klare) und Thorsten Lannert (Richy Müller) müssen jedoch erst mal klären, um wen es sich bei der Toten überhaupt handelte. 

Ins Visier rückt eine junge Frau, die sich einst beworben hatte bei dem Projekt, dann jedoch rausflog - und seither nicht mehr gesehen wurde. Und plötzlich beginnen die Mitglieder der Baugruppe, sich gegenseitig zu beschuldigen, für ihren Tod verantwortlich zu sein - obwohl noch nicht mal klar ist, ob sie überhaupt in der Baugruppe gelandet ist.

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Dietrich Brüggemann und Daniel Bickermann, die für das Stuttgarter Team bereits den hochgelobten "Tatort: Stau" schrieben, haben weniger Interesse an dem Kriminalfall, als an einem Psychogramm der Bewohner. Mit einem guten Blick fürs Detail decken sie nach und nach auf, dass eben auch Menschen, die alles richtig machen wollen, ziemlich viel falsch machen. Und ihren Egoismus genauso schlecht ablegen können wie andere. 

Das ist oft lustig, allerdings aufgrund der nicht durchgängig überzeugenden Darstellerleistungen auch manchmal etwas anstrengend. "Das ist unser Haus" ist eine unterhaltsame Sozialstudie, die bissig, aber nie von oben herab auf ihre Figuren blickt. Ein Krimi ist der Fall allerdings eher am Rande. 

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