Streaming in der CoronakriseDie besten Serien zum Zuhause bleiben

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The Marvelous Mrs. Maisel 

Kinos, Oper, Schauspiel und Museen sind in Zeiten der Corona-Pandemie geschlossen. Da bleibt Muße, das umfangreiche Angebot der Streaming-Sender zu testen. Wir stellen ab heute in loser Folge Highlights vor. 

Chaotisches Polizeirevier

„Brooklyn Nine-Nine“ ist keine klassische Polizeiserie. Alles dreht sich zwar um ein Polizeirevier am Stadtrand von New York City, allerdings geht es bei diesen Gesetzeshütern eher chaotisch und sehr amüsant zu. Comedian Andy Samberg ist Jake Peralta, der sehr stolz auf seine Bilanz ist, jedoch oft ungewöhnliche Methoden wählt, um den gesuchten Gangster hinter Gitter zu bringen. Vor allem die Interaktionen mit Power-Polizistin Amy Santiago und seinem Chef Captain Holt sind dabei nicht nur verrückt, sondern auch sehr amüsant. Ein schleimiger Kollege, eine schlagfertige wie schlagkräftige Verbrecherjägerin und eine exzentrischen Bürokraft gehören ebenfalls zu der bunten Truppe von „Brooklyn Nine-Nine“. Auf Netflix sind momentan fünf Staffeln abrufbar, in den USA läuft in diesen Tagen bereits die siebte Staffel des erfolgreichen Formats. (mr)

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Stille Umwege zum Glück

Seit Februar speist Netflix die Meisterwerke des japanischen Trickfilmstudios Ghibli in seinen Bilderstrom ein, darunter die unvergleichlichen Kinderhelden Totoro, Kiki und der schweinsköpfige Pilot Porco Rosso. Aber die Buskatze hält auch an „erwachseneren“ Stationen wie Isao Takahatas Melodram „Tränen der Erinnerung“, einer hinreißenden Geschichte um die Gegensätze von Stadt und Land, Pflicht und Neigung, Gegenwart und Vergangenheit. Eine junge Frau besucht ihre alte Heimat, wird schon auf der Fahrt von traurigen Erinnerungen heimgesucht und findet auf stillen Umwegen trotzdem das wohlverdiente Glück. (KoM)

Spannende Wester-Miniserie

Wer Western mag, der darf „Godless“ nicht übersehen. Und das kann schnell passieren, da die Serie zwar den ein oder anderen Preis gewonnen hat, ansonsten jedoch im Katalog von Netflix nur schwer zu finden ist. Die Western-Miniserie ist abgeschlossen und besteht aus sieben Folgen, die jeweils rund eine Stunde dauern. Die Geschichte spielt in einer Minenarbeiterstadt im New Mexico des Jahres 1884, in der fast ausschließlich Frauen leben. Dorthin verschlägt es den Gesetzlosen Frank (Jeff Daniels), der nichts unversucht lässt, um seinen ehemaligen Partner und jetzigen Todfeind Roy (Jack O'Connell) zu jagen. Dieser sucht Unterschlupf bei Alice Fletcher, die von Michelle Dockery verkörpert wird. Gute Schauspieler, tolle Naturaufnahmen und eine spannende Geschichte machen „Godless“ zu einer der besten Serien, die momentan bei Netflix abrufbar ist. (mr)

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Die Westernserie „Godless”

Reich des Bösen

Ihre Nachbarn halten sie für hart arbeitende Amerikaner und treu sorgende Eltern, aber in Wahrheit sind sie eingeschleuste KGB-Spione mit der Lizenz zum Töten. Was die Sache kompliziert macht: Das Ehepaar liebt seine ahnungslosen Kinder wirklich und versucht verzweifelt, sie vor der Realität ihrer Arbeit abzuschirmen. Selten wurden die moralischen Fallstricke eines Doppellebens so klug ausgelegt wie in den sechs Staffeln der Serie „The Americans“ (bei Netflix, Amazon) – das Reich des Bösen sind wir immer selbst. (KoM)

Sexualkunde mal anders

Es ist nicht leicht, ein Teenager zu sein. Wenn aber die eigene Mutter Sexualtherapeutin ist und ständig über Masturbation und allerlei andere pikante Dinge reden will, ist es doppelt schwer. Das muss Otis (Asa Butterfield) in der Netflix-Serie „Sex Education“ mit seiner Mutter Jean (Gillian Anderson) durchleben. Er macht aus der Not eine Tugend und berät seine Mitschüler gegen Bezahlung in allen Sexangelegenheiten. Dumm nur, dass er selbst noch unerfahren ist. Schlau, unverkrampft und sehr lustig ist diese Serie nicht nur für Teenies ein Gewinn. (amb)

Sex Education

Das Teenagerleben ist nicht immer leicht: Otis und sein bester Freund Eric 

Bloß weg

Gerade wünscht man sich vielleicht eine Zeitmaschine – einfach mal dahin reisen, als alles normal war oder vielleicht wieder sein wird. So einfach aber ist nicht, wie die NBC-Serie „Timeless“ deutlich macht, die bei uns bei Netflix und auf RTL Crime zu sehen ist. Hinter der kostüm- und kulissenträchtigen Fassade diverser Epochen verbergen sich durchaus philosophische Fragen: Darf man die Geschichte verändern, um eine angenehmere Gegenwart herbei zu zwingen? Auch darauf gibt es keine einfache Antworten. (F.O.)

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Die Star-Trek-Hommage „The Orville“ 

Hommage an Star Trek

Mit „The Orville“ ist „Family Guy“- Schöpfer Seth MacFarlane ein wahres Kunststück gelungen. Obwohl er keinerlei Lizenzen zur Verfügung hat, vermittelt seine Science-Fiction-Serie großes Star-Trek-Gefühl. „The Orville“ ist eine wunderbare Hommage an die Star-Trek-Serien „Das nächste Jahrhundert“, „Deep Space Nine“ oder „Voyager“. MacFarlane selbst nimmt als Ed Mercer auf dem Kapitänssitz Platz und erlebt mit seiner Crew zahlreiche Abenteuer. Dazu gehören die renommierte Medizinerin Dr. Claire Finn (Penny Johnson), Bortus – ein Alien, dessen Spezies nur ein Geschlecht hat, und Isaac, eine künstliche Lebensform, die sehr stark an Data aus dem Star-Trek-Universum erinnert. „The Orville“ ist eine spannende und witzige Weltraum-Saga mit Herz. Mittlerweile gibt es drei Staffeln, die erste davon ist bei Amazon Prime abrufbar. (mr)

Filmklassiker bei Mubi

Auch Netflix oder Amazon Prime haben Filmklassiker im Angebot, manchmal sogar in Schwarz-Weiß. Aber man muss sie suchen, und selbst Weltstars des Autorenkinos wie Yasujiro Ozu oder Jean Renoir sind für die Algorithmen der großen Anbieter oft nur Kauderwelsch. Eine Alternative für Filmliebhaber ist Mubi, ein spezialisierter Streaming-Service, der 2007 in der Türkei als soziales Netzwerk für Cinephilie gestartet wurde und mittlerweile in beinahe sämtlichen Weltsprachen verfügbar ist. 

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The Marvelous Mrs. Maisel 

Bonbonbunte Alltagsflucht

Gegen Eskapismus ist in diesen Zeiten gar nichts zu sagen. Und es gibt kaum eine schönere Flucht aus unserem momentan doch eher tristen Alltag als die bonbonbunte Amazon-Prime-Serie „The Marvelous Mrs. Maisel“. Selten wurde die Vergangenheit so liebevoll wiederbelebt wie in dieser Reihe. Midge Maisel (großartig und zu Recht preisgekrönt: Rachel Brosnahan) lebt das Leben einer jüdischen Upper-Class-Hausfrau in den späten 50er Jahren in New York. Doch es reicht ihr nicht, Braten zu kochen und hübsch auszusehen, sie will Karriere als Stand-up-Comedian machen. Eine Idee, die bei ihrer Familie auf wenig Gegenliebe stößt. Die resolute Susie Myerson (ebenfalls umwerfend: Alex Borstein) erkennt Midges Talent und wird ihre Managerin. Fantastische Darsteller, eine atemberaubende Ausstattung und sehr viel Humor. Diese Serie macht einfach Spaß. (amb) 

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