TV-Serie geplantWarum J.K. Rowling Harry Potters größtes Problem ist

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Rowling

Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling

Autoren, die wie J.R.R. Tolkien oder J.K. Rowling in ihren Büchern eine große und detailreiche Fantasiewelt aufgebaut haben, kann man sich als Firmenpatriarchen (oder -matriarchen) alten Schlages vorstellen. Man hat ihnen alles zu verdanken, doch irgendwann kommt die Zeit, da man sich von ihnen emanzipieren muss, soll das Erdachte fortbestehen oder gar expandieren.

Dieses Jahr wird auf dem Streamingdienst Amazon Prime eine „Herr der Ringe“-Serie anlaufen, in der die Geschichte von Mittelerde fortgeschrieben, beziehungsweise ergänzt werden soll. Und dies ganz bestimmt in einer an Peter Jacksons Tolkien-Verfilmungen und „Game of Thrones“ geschulten Weise, die ihren Schöpfer entsetzt hätte.

Nun ist bekannt geworden, dass der Konkurrent HBO Max im Gegenzug an einer „Harry Potter“-Serie arbeitet. Sie befindet sich noch im Entwicklungsstadium. Hier ist die Gründerin noch selbst involviert, so wie J.K. Rowling auch direkt an der Vervielfältigung der von ihr nachträglich so getauften „Wizarding World“ in Theaterstücke und Prequel-Filme beteiligt war.

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Gerade das könnte sich als Problem erweisen. Denn seit sich Rowling mit bigotten Äußerungen gegen Trans-Frauen – sie seien keine echte Frauen, nur Opfer einer Geisteskrankheit – auf die falsche Seite eines erbittert geführten Gefechts zwischen Feministinnen der zweiten und der dritten Welle gestellt hat, würden viele Fans die Autorin am liebsten aus ihrem eigenen Werk verbannen. Die größten „Harry Potter“-Fandomänen haben sich ebenso wie die Darsteller, die mit ihren Figuren berühmt geworden sind, öffentlich von Rowling distanziert.

Die alte Hogwarts-Magie wird so nur schwer wieder herzustellen sein, das hat ja schon bei den „Phantastische Tierwesen“-Filmen nicht sehr gut funktioniert. Letztlich ist es wohl leichter, große Konzerne umzustrukturieren, als in die Jahre gekommene Fantasiewelten den veränderten gesellschaftlichen Gegebenheiten anzupassen.

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