Umerziehung bei ARD und ZDF?Offener Brief von Wissenschaftlern löst Widerspruch aus

Lesezeit 2 Minuten
WDR Symbol

Blick auf ein Gebäude des Westdeutschen Rundfunk (WDR).

Berlin/ Köln – Eine Gruppe von rund 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wirft ARD und ZDF vor, Kinder „sexualisieren und umerziehen“ zu wollen. In einigen Sendungen werde „die bestätigte wissenschaftliche Erkenntnis der Zweigeschlechtlichkeit infrage gestellt“, schreiben sie am Mittwoch in einem Gastbeitrag für die „Welt“, einem Internet-Dossier und einem offenen Beschwerdebrief an die Sender. In den sozialen Medien löste der Beitrag Kritik und Widerspruch aus.

Die Historikerin und Publizistin Annika Brockschmidt wirft der Zeitung auf Twitter vor, LGBTQ-feindliche Inhalte zu verbreiten und damit immer stärker dem US-amerikanischen TV-Sender „Fox-News“ zu ähneln.

Der Journalist Claas Gefroi führt darüber hinaus aus, dass es sich bei den Verfassern des Gastbeitrags nicht um Experten auf dem Themengebiet handele. „Die Strategie der Welt ist perfide: Man nutzt den Nimbus der Objektivität und Seriosität der Wissenschaft, um willkürliche Behauptungen als wahr und richtig darzustellen“, so Gefroi.

Bezug auf „Sendung mit der Maus“

In dem offenen Brief beziehen die Verfasserinnen und Verfasser sich unter anderem auf eine Ausgabe der „Sendung mit der Maus“ zum Thema Transgender, auf Ranga Yogeshwars Wissenssendung „Quarks“ zum Thema „Warum es mehr als zwei Geschlechter gibt“ sowie auf Beiträge zu Dreharbeiten für Pornofilme oder zu homosexuellen Kontakten unter Drogeneinfluss.

Ausgangspunkt sei häufig „die Falschbehauptung, es gäbe nicht nur ein männliches und weibliches Geschlecht, sondern eine Vielfalt von Geschlechtern“, so die Autoren weiter. Dies ziele „letztlich auf die Durchsetzung von politischen Forderungen ab“, etwa auf die von Grünen und FDP geplante Reform des Transsexuellengesetzes.

Das könnte Sie auch interessieren:

In vielen Sendungen würden Wissenschaftler und Kritiker nicht gehört, so die Autoren weiter: „Fragwürdigen 'Experten' hingegen wird unter dem fadenscheinigen Vorwand der 'Toleranz' viel Raum gegeben, derweil man auf kritische Nachfragen völlig verzichtet.“ Die Berichterstattung ziele darauf ab, den „Forderungen von Trans-Lobbygruppen Gehör zu verschaffen, denen zufolge man das biologische Geschlecht wechseln könne, indem man sich sozial schlicht als dieses Geschlecht 'identifiziere'“.

Der Gastbeitrag ist von den Biologinnen Rieke Hümpel, Antja Galuschka und Marie-Louise Vollbrecht, dem Arzt Alexander Korte und dem Philosophen Uwe Steinhoff unterzeichnet. (kna/fho)

KStA abonnieren