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Vorschau zum Berliner „Tatort“Entmietung durch Genickschuss?

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Tatort Berlin Leben nach dem Tod

Rechtsmedizinerin Jamila Marques (Cynthia Micas) untersucht die mumifizierte Leiche Fritz Irrgang (Klaus Grape) in dieser Szene der Tatort-Folge „Das Leben nach dem Tod“.

Köln – Überall Maden und Fliegen. Der Anblick, der sich Robert Karow (Mark Waschke) beim Betreten der Wohnung seines Nachbarn bietet, ist schwer zu ertragen. Wochenlang lag der alleinstehende Mann tot im Wohnzimmer. Der Berliner Kommissar kannte ihn nicht, hat nichts bemerkt. Die geschäftige Vermieterin will möglichst schnell renovieren und alle Spuren beseitigen.

Da erklärt Karow die Wohnung kurzerhand zum Tatort, er glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Nina Rubin (Meret Becker) ist anfangs skeptisch, doch dann ergibt die Obduktion, dass der Mann aus nächster Nähe erschossen worden war. Entmietung durch Genickschuss? – die angespannte Lage auf dem Berliner Wohnungsmarkt scheint nichts unmöglich zu machen.

Aus nächster Nähe erschossen

Parallel zu dieser Geschichte erzählt Drehbuchautorin Sarah Schnier im neuen Berliner Fall „Das Leben nach dem Tod“ von Gerd Böhnke (großartig: Otto Mellies), der frühere DDR-Richter fühlt sich spätestens seit dem Tag vom deutschen Rechtsstaat verraten, an dem er von zwei jungen Frauen in seiner Wohnung ausgeraubt wurde.

Für „Tatort“-Fans

„Tatorte“ gibt es viele: klassisch, experimentell, spannend oder doch eher langweilig? In unserer Vorschau erfahren Sie immer bereits ab Samstag, wie der kommende „Tatort“ werden wird.

Direkt im Anschluss an jede Sendung am Sonntagabend folgt dann unsere „Tatort“-Kritik.

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Und dann sind da noch Hajo Holzkamp (Christian Kuchenbuch) und seine Frau Liz (Britta Hammelstein). Die beiden haben einen Reinigungsbetrieb und sollen die Wohnung des Toten putzen. Doch sie kannten den Mann. Wie das alles zusammenhängt erfährt man erst spät.

Die Planer der „Tatort“-Sendetermine treffen ja manchmal merkwürdige Entscheidungen und zeigen einen Fall, der im Hochsommer spielt, im Winter oder anders herum. Doch „Das Leben nach dem Tod“ ist perfekt platziert. Mehr November-Stimmung geht kaum. Regisseur Florian Baxmeyer und Kamerafrau Eva Katharina Bühler lassen zu keinem Zeitpunkt heimelige Stimmung aufkommen.

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Drinnen ist alles in kaltes Licht getaucht, draußen regnet es meistens. Und auch die Stimmung der Kommissare passt dazu. Karow reagiert erstaunlich sensibel auf den Leichenfund in der Nachbarwohnung. Er und Rubin erleben einige sehr innige, berührende Momente. Da wird man traurig, dass Meret Becker nächstes Jahr aussteigen wird. Ein starker Fall aus Berlin.

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