KölnErweiterung des Wallraf-Richartz-Museums soll 2023 abgeschlossen sein

Lesezeit 3 Minuten
MDS-EXP-2016-04-19-14912600C3A51668

Das Wallraf-Richartz Museum.

Köln – Der Baubeginn für den Erweiterungsbau zum Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud soll  im Jahre 2021 erfolgen. Das geht aus einem Schreiben von Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker an Marisol Corboud hervor, das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt. Demnach ist mit einem Ende der Arbeiten im Jahre 2023 zu rechnen: „Die Eröffnung des neuen Museumsteils kann anschließend nach einer entsprechenden Einrichtungsphase erfolgen.“

Die Sammlung Corboud gelangte 2001 nach Köln und umfasst Werke des Impressionismus und des Nachimpressionismus. Die gebürtige Kölnerin Marisol Corboud hatte 2016 die Präsidentschaft der Fondation Corboud von ihrem Schweizer Ehemann Gérard Corboud übernommen, der am 5. März 2017 gestorben ist. Der Neubau auf dem benachbarten Gelände  soll unter anderem zur Präsentation der Sammlung genutzt werden. Dafür sind 1000 Quadratmeter vorgesehen.

Im Dezember 2017 wurde bekannt, dass die Stadt vorerst keinen neuen Termin für den Baubeginn nennen konnte, nachdem zuvor bereits diverse anvisierte Stichtage ergebnislos verstrichen waren. Daraufhin stellte  Marisol Corboud fest, sie gebe der Stadt drei Monate Zeit, sich eindeutig zur Zukunft des Projekts zu  erklären. Auch deutete   sie an, möglicherweise Bilder aus dem Museum abzuziehen. Dies galt für die Werke der „Fondation Surpierre“, die ebenfalls von den Corbouds nach Köln gegeben worden sind. 

Alles zum Thema Henriette Reker

Architekten Christ + Gantenbein übernehmen wohl

Das Schreiben der Oberbürgermeisterin war am Mittwoch noch nicht am Schweizer Wohnsitz der Mäzenin eingetroffen.  Corboud versicherte am Telefon, gerade habe sie sich vorgenommen, ihrerseits ein Schreiben an die Stadt aufzusetzen, in dem sie sich nach dem Stand der Dinge erkundigen wollte.  Das stelle sie nun erst einmal zurück. „Mit Ungeduld warte ich nun auf den Brief aus Köln“, sagte sie. Vorher wolle sie sich nicht zu den bekanntgewordenen Details äußern. In dem Schreiben heißt es, dass die Stadt das Projekt selbst realisieren werde. Die Architekten Christ + Gantenbein, die siegreich aus dem Architektenwettbewerb hervorgegangen sind, übernehmen demnach in weiten Teilen die Generalplanung. Die Stadt werde ergänzende Fachgutachterleistungen in Auftrag geben. OB Reker ist davon überzeugt, so schreibt sie, „dass der Rat der Stadt Köln nach Vorliegen der Entwurfsplanung einschließlich der Kostenberechnung den erforderlichen Baubeschluss für den Erweiterungsbau (Museum plus Mantelbebauung) fassen wird.“ Dieser Beschluss sei für das Jahr 2020 vorgesehen.   

Marisol Corboud schilderte  dieser Zeitung, dass sie um sich einige Fotografien ihres verstorbenen Ehemannes stehen habe. Es sei, als rufe er ihr zu: „Mach weiter!“ Und solange sie dieses Gefühl habe, wolle sie es versuchen. „Ich werfe die Flinte nicht so schnell ins Korn – das ist nicht meine Art. Und ich hoffe, dass dieses Engagement eines Tages Früchte trägt.“

Das könnte Sie auch interessieren:

KStA abonnieren