Wer stirbt, wer überlebt?Studenten errechnen Ausgang von „Game of Thrones“

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Cersei Lannister

  • Die finale Staffel der Fantasy-Serie „Game of Thrones“ läuft in der Nacht zu Montag an.
  • Im Rahmen eines Seminars haben angehende Informatiker vor dem Staffel-Start untersucht, welche Überlebenschancen die einzelnen Charaktere haben.

Fans in der ganzen Welt hatten diesen Moment herbeigesehnt: Am frühen Montagmorgen zeigte der Bezahlsender Sky die erste Folge der achten und letzten Staffel der Fantasy-Serie „Game of Thrones“ (GoT). Besonders gespannt wird wohl auch eine Gruppe von Informatik-Studierenden der Technischen Universität München (TUM) den Start des finalen Kampfs der mächtigen Adelshäuser um den Eisenthron verfolgt haben.

Im Rahmen eines Java-Script-Seminars nämlich begannen die angehenden Informatiker vor dem Start der letzten GoT-Staffel eine ungewöhnliche wissenschaftliche Mission: Sie entwickelten eine Informatik-Anwendung, die das Internet nach Daten über die Serie durchsucht und die Zahlen mit Algorithmen der künstlichen Intelligenz aufbereitet. So wollen die Studenten die Überlebenschancen der einzelnen Game-of-Thrones-Charaktere präzise vorhersagen können.

Die Überlebensraten werden von jungen Forschern mithilfe der Langlebigkeitsanalyse vorhergesagt. Diese Technik ähnelt wissenschaftlichen Anwendungen, bei denen die Auswirkungen von Behandlungen und Komplikationen etwa bei Krebspatienten untersucht werden.

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Jon Schnee und Daenerys Targaryen

Daenerys Targaryen mit besten Überlebenschancen

Der von den Münchener Studenten entwickelte Algorithmus sagt so voraus, dass Daenerys Targaryen die höchste Chance (99 Prozent) hat, die GoT-Welt zu überleben. Die rechte Hand des Königs, Tyrion Lannister, habe ebenfalls eine vielversprechende Überlebensrate von 97 Prozent. Düster sieht es nach den Prognosen hingegen für den rücksichtslosen Bronn aus. In ihrer Liste der Charaktere mit der höchsten Sterbewahrscheinlichkeit rangiert er mit 94 Prozent auf Platz eins.

Studenten lagen bei Jon Snow bereits richtig

Dass sie mit ihren Prognosen richtig liegen, glauben die Studenten nicht zuletzt deshalb, weil schon im Jahr 2016, kurz vor der Ausstrahlung der sechsten. Staffel, Studierende des gleichen Kurses einen Algorithmus entwickelt hatten, der die Wiederauferstehung von Jon Snow (Jon Schnee) richtig vorhersagt hatte. Eingefleischte GoT-Fans wird es deshalb wohl auch nicht überraschen: In der finalen Staffel liegt das Sterberisiko des „Königs des Nordens“ nur bei 12 Prozent .

„Während die Aufgabe, Überlebenschancen für Game-of-Thrones-Charaktere vorauszusagen, auf Daten aus der Welt der Phantasie beruht, werden in der Realität dieselben Techniken der künstlichen Intelligenz verwendet und haben einen starken Einfluss auf unseren Alltag“, erläutert der leitende Mentor des Kurses, Dr. Guy Yachdav, den Hintergrund des Projekts.

Schon heute würden ähnliche Algorithmen etwa in Medizin und Finanzwirtschaft eingesetzt. Auch Professor Burkhard Rost, der Leiter des Lehrstuhls für Bioinformatik der TUM beurteilt das GoT-Projekt positiv: „Die Kombination von Lehre und Leidenschaft ist eine brillante Möglichkeit, Studierenden Erfahrungen im Umgang mit diesen neuen Werkzeugen zu vermitteln und sie darauf vorzubereiten, nach ihrem Abschluss selbst neue, großartige Anwendungen zu schaffen.“

Für GoT-Fans, die schon jetzt mehr wissen wollen, haben die Studenten die vollständige Liste der Charaktere und ihre Überlebenschancen auf einer Website unter https://got.show zusammengestellt. 

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