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KunstwerkEin „Schlangenkoenig“ vor dem Museum

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Künstler Egbert Verbeek hat seine Skulptur "Schlangenkoenig" vor dem Museum Koenig aufgestellt. (Bild: Lannert)

Künstler Egbert Verbeek hat seine Skulptur "Schlangenkoenig" vor dem Museum Koenig aufgestellt. (Bild: Lannert)

Bonn – Ein Mensch, verschlungen von einer Schlange. So brutal wie das klingt: Die beiden da vor dem Museum Koenig wirken eher harmonisch, so wie Jona und der Wal, deren Geschichte ja auch gut ausging. „Schlangenkoenig“ heißt das Werk des Bonner Künstlers Egbert Verbeek, das jetzt feierlich enthüllt wurde.

Museumsdirektor Wolfgang Wägele hatte sich schon länger eine Skulptur vor dem Haus gewünscht, die zu den Inhalten passt und die historische Fassade auf den ersten Blick von der eines Landgerichts abhebt. „Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich konnte mir dieses grün-bunte Monster sehr gut vor unserem Institut vorstellen“, sagte er über einen Besuch im Garten Verbeeks. Mit Unterstützung von Sponsoren und der Alexander-Koenig-Gesellschaft wurde die Polyester-Schlange aufgestellt, sie bleibt, bis ein Käufer gefunden ist, Leihgabe des Künstlers.

Der Schlangenkoenig ist eine Anspielung auf den Museumsgründer Alexander Koenig. Doch der König ist auch wörtlich zu nehmen. Die Figur im Körper der Schlange trägt Krone, die Krone der Schöpfung. Doch Verbeek wollte kein Reiterstandbild schaffen, der Mensch sollte das Tier nicht dominieren. Zugleich ist die Haut der Schlange verletzt, für Wägele das Sinnbild für die fortschreitende Zerstörung der Natur.

Der gesamte Abend stand im Zeichen der Schlange: Professor Wolfgang Böhme erklärte, dass Schlangen nicht blinzeln, dafür aber bei geschlossenem Maul die Zunge rausstrecken können - beides unterscheidet sie von den beinlosen Echsen, den Schleichen. Angesichts des großen Andrangs vor der Schlangengalerie wusste Wägele schließlich nur eine Lösung: „Wir bilden eine Schlange.“

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