LebensmittelSommer, Sonne, Salmonellen

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Softeis galt lange als Salmonellen-Risiko. (Bild: Thinkstock)

Softeis galt lange als Salmonellen-Risiko. (Bild: Thinkstock)

Wenn Martin Müller mit seinen Kollegen im Sommer die Eisdielen und herumfahrenden Eiswagen kontrolliert, hat er meistens nichts zu beanstanden. Die wenigen schwarzen Schafe unter den Eisverkäufern fallen dem Vorsitzenden des Bundesverbands der Lebensmittelkontrolleure dafür oft schon beim ersten Hingucken auf: Er sieht schwarze Fingernägel, dreckige Schürzen oder fast flüssiges Eis - ein Zeichen für unzureichende Kühlung. „Das sind meistens die Verkäufer, bei denen man dann ungesunde Keime im Eis findet.“

Der Sommer ist eine gute Zeit für Schimmelpilze und Bakterien. Zwischen Mai und September verbreiten sie sich rasend schnell - und zwar bevorzugt in unserem Essen. Die Folgen sind Lebensmittelvergiftungen. Mehr als 100 000 Fälle von lebensmittelbedingten Darmerkrankungen zählte das Robert-Koch-Institut im Jahr 2008. Das sind allerdings nur die offiziellen Fälle: Je nach der Schwere der Symptome wird eine Lebensmittelvergiftung nämlich oft gar nicht als solche erkannt. Kopfschmerzen, Darmkrämpfe, Durchfall oder Erbrechen können schließlich auch andere Ursachen haben. Dabei ist es leicht, vorzubeugen, wenn bestimmte Regeln beachtet werden. „Hygiene in der Küche ist im Sommer besonders wichtig“, sagt Silke Restemeyer, Ernährungswissenschaftlerin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Außerdem sollten schnell verderbliche Lebensmittel immer gekühlt werden. Besonders beim Picknicken liegen Würstchen oft stundenlang in der Sonne, gleich neben dem Kartoffelsalat. Kühltaschen sind da ein Muss. Beim Grillen erleben besonders Anfänger häufig, dass das Fleisch außen schon fast verkohlt, innen noch fast roh ist. Gefährliche Bakterien sterben aber erst ab, wenn das Fleisch richtig gut durchgebraten wird. Restemeyer empfiehlt: „Das Fleisch am besten in Alufolie einwickeln. Dann kann es so lange wie nötig auf dem Grill bleiben.“

Eine gute Nachricht gibt es aber auch: Softeis, das lange Zeit als Salmonellen-Risiko galt, sei mittlerweile unbedenklich, sagt Martin Müller. Eiswagen-Fans gibt er den Tipp: „Die Käufer sollten sich das Wasserbecken ansehen, in dem der Portionierer gereinigt wird.“ Das Wasser dürfe nicht dreckig oder schlierig sein. „Wenn auch sonst alles sauber aussieht, hat man gute Chancen auf ein leckeres Eis.“

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