Meine ElfDer „kölscheste“ aller Iberer

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Juan Garcia ist zwar Spanier, aber trotzdem ein Fan der DFB-Elf. (Bild: Grönert)

Juan Garcia ist zwar Spanier, aber trotzdem ein Fan der DFB-Elf. (Bild: Grönert)

Köln – Neben Spanisch und Deutsch spricht er auch Kölsch: „Das kann ich sogar am besten.“ Juan Garcia ist - das sagen alle, die ihn kennen - der „kölscheste“ Spanier Kölns. Und natürlich ist er auch Fan der deutschen Nationalmannschaft: „Die spielt momentan einen so guten Fußball, dass es ein Genuss ist, die Spiele anzuschauen.“ Nur an einem Tag wie heute, wenn es gegen sein Heimatland geht, liegen die Sympathien nicht bei den Deutschen. „Da bin ich Spanier durch und durch, da ziehe ich das spanische Trikot an, das ich schon 2008 beim EM-Endspiel getragen habe.“

Garcia stammt aus Gor, einem kleinen Ort in Andalusien. 1964, als er sieben Jahre alt war, holte sein Vater, „ein echter Gastarbeiter“, die Familie nach Köln. Zu seinem Geburtsort hat er noch immer eine starke Bindung, er weilt im Schnitt dreimal im Jahr in Gor, um das elterliche Haus zu renovieren. Seitdem er denken kann, ist er Fan von Real Madrid. Die blütenweißen Trikots der Königlichen hatten es ihm angetan, und so wurde er auch Anhänger des 1. FC Köln, dessen Spieler in den 1960er Jahren ebenfalls in weißen Trikots aufliefen. „Die wollten ja das deutsche Real werden - na ja, so ganz haben sie es nicht geschafft.“

Garcia arbeitet heute als technischer Angestellter bei Bayer Dormagen, er ist seit 30 Jahren mit einer deutschen Frau verheiratet, sie haben drei Söhne, einer davon arbeitet in Madrid. Garcia war selbst aktiver Fußballer, sein erster Verein Blau Weiß Köln. Er hat noch im „Kessel“ gespielt, einer Sportanlage in Lindenthal. Später spielte er bei Fortuna Köln - „der Schäng Löring war ein harter Hund, hatte aber ein weiches Herz.“ Garcia brachte es bis zum Lizenzspieler, weil er nur wenig Einsätze hatte, machte er eine Lehre als Heizungsbauer und wechselte schließlich zum FSV Gebäudereiniger. „Die Jahre bei den Finsterputzern waren fußballerisch meine schönsten.“ Nach Karriereende trainierte Garcia eine Zeit lang Casa Espana, einen kleinen Klub. In dessen Vereinsheim guckt er heute mit Kumpels das Spiel. „Wenn Iniesta, Xavi und Villa in Fahrt kommen, dann gewinnt Spanien.“

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