Kein Vorsatz: Streit vor Absturz in Mönchengladbach

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Mönchengladbach – Vor dem Tod eines Mannes beim Sturz aus dem dritten Stock eines Mehrfamilienhauses in Mönchengladbach gab es einen Streit unter den Bewohnern. Bei dem Gerangel unter den alkoholisierten Mietern habe sich ein Brüstungsgitter gelöst, teilte die Polizei am Mittag mit. Nach ersten Ermittlungen liege aber kein Vorsatz vor, der zum Absturz führte. Die Ermittlungen sind laut Mitteilung noch nicht abgeschlossen.

Das Bauordnungsamt der Stadt hatte am Morgen das Gebäude untersucht. Die Hausverwaltung habe sich in Gesprächen verpflichtet, eine provisorische Absturzsicherung anzubringen, wie die Stadt am Mittag mitteilte. Insgesamt wurde das Gebäude mit 24 Wohneinheiten aus dem Jahr 1970 als sanierungswürdig eingestuft. Der Eigentümer sei in der Verantwortung, sich zu kümmern. Gesperrt bleibt aber laut Stadt nur das dritte Obergeschoss, die anderen Bewohner können bleiben.

Vier Menschen waren am Donnerstagabend in die Tiefe gestürzt, nachdem an einem Laubengang ein Geländer abgebrochen war. Die Mieterinnen und Mieter gelangen über diesen Gang von außen in ihre Wohnungen. Ein 31-Jähriger starb noch am Unglücksort. Zwei Männer im Alter von 31 und 47 Jahren und eine Frau (40) kamen schwer verletzt ins Krankenhaus.

Die Bauaufsicht stufte die Wohnungen im dritten Geschoss des Gebäudes als nicht mehr bewohnbar ein. Sie wurden aus Sicherheitsgründen noch am Abend geräumt. Ein Bewohner, der nicht an dem Unglück beteiligt war, ist nach Auskunft der Stadt bei Bekannten untergekommen.

© dpa-infocom, dpa:220422-99-02011/8 (dpa)

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