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Schutz für Frauen„Ist Luisa da?“ als Codewort in Kneipen

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Symbolbild

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Münster – Sexuelle Belästigung, Grapscher oder Verdacht auf K.O.-Tropfen – der Frauennotruf in Münster hat eine neue Kampagne gestartet, die Frauen beim Feiern genau davor schützen soll. Wenn sich eine Frau in einer Situation nicht wohl fühlt, kann sie zum Thekenpersonal gehen und einfach fragen: „Ist Luisa da?“. Das ist der Code, den die Mitarbeiter kennen und mit dem die Frauen unauffällig um Hilfe bitten können.

Das Personal ruft ihr daraufhin entweder ein Taxi oder bringt sie in einen sicheren Bereich und entschärft so die Situation, ohne dass es große Erklärungen bedarf.

Idee kommt ursprünglich aus England

Bei der Aktion „Luisa“ nehmen in Münster mittlerweile über 30 Kneipen und Bars teil. Um darauf aufmerksam zu machen, hängt der Frauennotruf Plakate auf den Damentoiletten im Ausgehviertel auf. Denn diese seien normalerweise ein Schutzraum für Frauen. Das Konzept werde bisher sehr gut angenommen, so die Initiatorinnen. Das Kneipenpersonal soll nun entsprechend geschult werden und erhält von der Hilfsstelle einen Handlungsleitfaden.

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„Die Frage „Ist Luisa da?“ soll nicht geheim sein.  Es ist mehr eine niedrigschwellige Hilfestellung als ein Codewort“, sagte eine Mitarbeiterin des Frauennotrufs in Münster. Einige hätten Angst, ihr Gegenüber könnte ihnen nicht glauben. Aus ihrer Arbeit habe sie die Erfahrung gezogen, dass es für manche Frauen in solchen Situationen einfacher sei, mit so einer Phrase nach Hilfe zu fragen.

Die Idee kommt ursprünglich aus England. Dort wurde sie zum ersten Mal im November dieses Jahres im County Lincolnshire eingebracht. Die Frauen können in den Bars nach Angela fragen. Dort läuft das Projekt so gut, dass es landesweit etabliert werden soll.

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