Stamp zu Kitas und Omikron„Keine flächendeckenden Schließungen"

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Der stellvertretende NRW-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP)

Der stellvertretende NRW-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP)

Düsseldorf – NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) will flächendeckende Schließungen von Kindertagesstätten weiterhin verhindern. Diese Maxime gelte trotz hoher Infektionszahlen in den Einrichtungen, wobei es bei den Kindern in der Regel zu milden, oft symptomlosen Verläufen und bei den geimpften Kita-Mitarbeitern ebenfalls zu keinen starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die Omikron-Variante komme. Dies sagte Stamp am Donnerstag in Düsseldorf, nachdem am Mittwoch bekannt wurde, dass sich in den ersten Wochen des Jahres 15.141 Kinder mit dem Virus angesteckt haben – das entspricht einer Steigerung von 402 Prozent im Vergleich zum Dezember.

Erhöhung der Testfrequenz

Dennoch sei eine groß angelegte „Schließung nicht zu verantworten“, sagte Stamp, der auch stellvertretender Ministerpräsident des Landes ist – auch die Notbetreuung sei nicht gegen Omikron gefeit, ebenso wie eine Stundenreduktion bei der Betreuung nichts bringe. Stattdessen setzt das NRW-Familienministerium auf eine Erhöhung der Testfrequenz von zwei auf drei Testungen pro Woche. In einem Drittel der Einrichtungen würden nach wie vor PCR-Pooltests zum Einsatz kommen, der Rest habe sich dem Antigen-Testregime angeschlossen.

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Unterstützung erhält Stamp von Tobias Tenenbaum, dem ersten Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie sowie Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Sana Klinikum Lichtenberg. Würden Kindertagesstätten und auch Schulen nun in großem Umfang geschlossen, seien die dadurch entstehenden Belastungen ungleich größer als durch eine mögliche Infektion, sagte der Mediziner.

Über soziale und psychische Probleme wie Depressionen hinaus registrierten Ärzte einen signifikanten Zuwachs an Fettleibigkeit unter Kindern und Jugendlichen, auch Spielsucht habe sich verbreitet.

Im Vergleich sei die durch Corona verursachte Krankheitslast im Kinder- und Jugendalter gering. Tenenbaum bezieht sich dabei auf die Altersgruppe der Null- bis 18-Jährigen. Selbst wenn Omikron einen Verlauf nehme, der zu einem Krankenhausaufenthalt zwinge, könne die überwältigende Zahl von Kindern und Jugendlichen aufgrund der geringen Fallschwere die Klinik nach einem Tag wieder verlassen.

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