Wasserstoff-Busflotte geht in Wuppertal in Betrieb

Lesezeit 2 Minuten

Wuppertal – In Wuppertal gehen an diesem Samstag zehn Linienbusse mit Wasserstoffantrieb in Betrieb. „Im Jahr 120 nach Inbetriebnahme der Schwebebahn bringt Wuppertal erneut eine Verkehrsinnovation europäischen Ranges auf die Strecke”, lobte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU).

In den Bussen wird der Wasserstoff von einer Brennstoffzelle in Strom umgewandelt. Die Fahrzeuge stoßen als Abgas reinen Wasserdampf aus. Der Elektromotor bringe satte 285 PS auf die Straße, berichteten die Wuppertaler Stadtwerke am Freitag. Die Busse hätten zudem kein Motorengeräusch.

Der Wasserstoff wird in Wuppertal selbst produziert mit Hilfe des Stroms, der bei der Müllverbrennung erzeugt wird. Das Wuppertaler Modell sei eine Innovation, „die Kreislaufwirtschaft neu und weiterdenkt”, so Wüst.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

Mit insgesamt 6,5 Millionen Euro hätten die Europäische Union, der Bund, das Land NRW und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr das Projekt unterstützt. Die Gesamtkosten betragen 12 Millionen Euro. Im kommenden Jahr wird die Wasserstoffbusflotte auf 20 Fahrzeuge verdoppelt.

Die Busse des belgischen Herstellers Van Hool bieten Platz für 75 Fahrgäste. Ein Bus kostet rund 650 000 Euro und damit fast dreimal so viel wie ein herkömmlicher Dieselbus. Wasserstoff soll im Verkehrssektor eine Schlüsseltechnologie der Energiewende in Nordrhein-Westfalen werden. Laut einer Studie für das NRW-Energieministerium hat treibhausgasarmer Wasserstoff - der etwa zur Stahlproduktion eingesetzt werden kann - Potenzial für bis zu 130 000 neue Jobs in NRW.

Wasserstoff-Tankstellen sind in Nordrhein-Westfalen bislang eine Seltenheit. Bislang gibt es nur 19 davon. In diesem Jahr sollen drei weitere Wasserstoff-Tankstellen hinzukommen, für die Jahre 2021 und 2022 sind weitere zusätzliche Anlagen geplant. Ende vergangenen Jahres gab es in Nordrhein-Westfalen 3880 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektroautos. (dpa/lnw)

KStA abonnieren