OttoplatzMit Raum für Ergänzungen

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Architektin Ulrike Böhm auf dem Ottoplatz in Deutz

Architektin Ulrike Böhm auf dem Ottoplatz in Deutz

Deutz – Architektin Ulrike Böhm sitzt bei der offiziellen Eröffnung des umgestalteten Ottoplatz vor dem Deutzer Bahnhof auf einer der beiden 25 Meter langen Steinbänke. Sie freut sich, dass ihr Entwurf vom Bauunternehmen gut umgesetzt worden sei. „Ich hätte die beiden Bänke gerne dichter aneinander gehabt, aber ansonsten bin ich sehr zufrieden“, sagt sie. Böhm hatte im Jahr 2005 gemeinsam mit den Verkehrsplanern der Isaplan Ingenieur GmbH den Realisierungswettbewerb für die Neugestaltung gewonnen.

Der Ottoplatz hat aus Sicht von Böhm vor allem die Aufgabe, das historische und präsente Bahnhofsgebäude zur Schau zu stellen. Die Aufenthaltsqualität sei eine urbane, da sehr viel Autoverkehr vorbeifahre. „Deshalb muss das auch nicht grün sein“, sagt Böhm. Die fünf Bäume, die gepflanzt wurden, reichten völlig aus, zumal sie in den nächsten Jahren noch deutlich größer würden. „Wir konnten keine mächtigeren Bäume nehmen, weil diese nicht so gut anwachsen würden“, so die Berliner Architektin.

Sie habe versucht, mit den Baumsetzungen die fehlenden räumlichen Kanten zu ersetzen und zwischen den unterschiedlichen Gebäudehöhen zu vermitteln. In Zukunft soll in Richtung zur Lanxess-Arena ein Neubau entstehen. Außerdem denkt der Landschaftsverband Rheinland darüber nach, das gegenüber des Bahnhofs liegende Gebäude zu ersetzen. „Dann wären die Kanten des Platzes da“, sagt Böhm.

Mehr Bäume und Bänke

Oberbürgermeister Jürgen Roters rief dazu auf, dass sich jeder selbst ein Bild des Ottoplatzes verschaffen solle. „Das ist eine Frage des Geschmacks“, sagte er und spielte damit auf die vorhandene Kritik an der Neugestaltung an. Die Stadt wolle ihre Plätze offener gestalten und nicht mehr mit Bäumen und Bänken zustellen. „Ich halte das für sehr gelungen“, sagte Roters. Auch Bezirksbürgermeister Andreas Hupke lobte den sehr guten Entwurf, den das Preisgericht ausgewählt habe. Er warb dafür, dem Ottoplatz etwas Zeit zu lassen.

„Es tut der Stadt gut, dass es Diskussionen um das Erscheinungsbild des öffentlichen Raums gibt“, sagte Baudezernent Franz-Josef Höing. Der Ottoplatz werde nie ein intimer Bereich sein, da er dafür zu laut sei. Er freue sich, dass der Platz gut angenommen werde und praktisch immer jemand auf einer der Bänke oder der Treppe sitzen würde. Als sich eine ältere Frau darüber beklagte, dass es nur an einer Stelle ein Geländer zum Abstützen gibt, wies Höing darauf hin, dass es noch immer Raum für Ergänzungen gebe. „Wir schauen jetzt erstmal, wie der Platz funktioniert“, sagte er.

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