Pädagogik und Erziehung als Schulfach

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Die Erziehung unserer Kinder und Jugendlichen wird sowohl von der Politik, als auch innerhalb der Gesellschaft (z.B. Medien, Wirtschaft) zu wenig be- und geachtet. Darum ist es nicht verwunderlich, dass Kinder immer häufiger Agressivität zeigen und immer mehr Eltern ratlos vor Erziehungsproblemen stehen. Langfristig gesehen könnte die Einführung eines weiteren Schulfaches, welches sich mit Fragen der Pädagogik, Gesundheit und auch Psychologie befasst, diesen Problemen entgegen wirken. - Themenbereiche aus Pädagogik und Psychologie in der Schule zu behandeln (auch schon im Grundschulalter) könnte Familien unterstützen und den Kindern Alternativen zu ihrem eigenen Erziehungsstil (nicht nur kognitiv) anbieten. - Dieses Fach würde die Schüler, die später selbst mit der Erziehung ihrer eigenen Kinder konfrontiert sind, auf eben diese vorbereiten. - Gleichzeitig könnte dieses Fach Kinder und Jugendliche dazu anregen, mit ihren Eltern über Erziehungsfragen zu sprechen. - Oftmals ist die materielle Versorgung vieler Kinder nicht gewährleistet. Auch hier könnte die Schule Familien unterstützen und/oder Alternativen bieten, indem Themengebiete wie gesunde Ernährung, Auseinandersetzung über medizinische Versorgung oder prophylaktische Maßnahmen für einen gesunden Körper angeboten werden. Ich persönlich habe es nie verstanden, warum die Binomischen Formeln wichtiger für mich sein sollen, als zu wissen, wie ich mit Emotionen (meinen eigenen und die der anderen) umgehe. Wichtige Fragen im Leben (vor allem die eines Jugendlichen), für die die Familien zuständig sein sollten, wie z.B. sexuelle Aufklärung, Fragen zum sozialen Umgang, Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen, aber vor allem ethische Fragen, können oftmals Familien oder auch ein antiquierter Religionsunterricht nicht zufriedenstellend beantworten. Deshalb brauchen Schüler einen offenen Rahmen,wo eben diese sensibel behandelt werden. Mit der Einführung dieses Unterrichtsfaches könnte der "schwierigste Job der Welt" zu einer sehr viel angenehmeren Sache werden, als er für viele ist. Denn Fragen wie , "Was gebe ich meinem Kind mit?", "Wie vermittle ich ihm/ihr diese Welt?"," Wie gestalte ich den Rahmen, in dem es sich entfalten darf?", sind nicht nur die schwierigsten, sondern diese umzusetzen stellt auch die verantwortungsbewussteste und wunderbarste Aufgabe dar. Es gibt auf der Welt nichts Wertvolleres als den Menschen. Diesen Stellenwert sollten wir ihm auch endlich geben. Leserbrief von Maria Sommer (Erzieherin, Sonderschullehrerin, Mutter)

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