„Ein komplettes Drama“Neubauer kritisiert Instrumentalisierung von toter Radfahrerin

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Luisa Neubauer 0411

Luisa Neubauer ist über den Tod einer Frau in Berlin bestürzt. (Archivbild)

Berlin – Nach dem Tod einer Radfahrerin in Berlin hat sich Luisa Neubauer ausführlich geäußert und bestürzt gezeigt. „Es ist ein komplettes Drama, dass jetzt jemand gestorben ist. Das macht mich so tieftraurig“, so Neubauer im „heute-journal“-Interview.

Das Unglück soll in Zusammenhang mit einem durch Klimaproteste verzögerten Rettungseinsatz stehen. In den vergangenen Tagen hat sich in den sozialen Medien eine hitzige Debatte über eine mögliche Mitschuld der Aktivisten entwickelt. Die Kernfrage: Wie weit darf Protest gehen? Und welche Schuld trägt die Gruppe „Letzte Generation“ am Tod der Frau?

Luisa Neubauer äußert sich zur Kritik an Klimaaktivisten nach Tod von Radfahrerin

Auch Luisa Neubauer, die in Deutschland wohl bekannteste Klimaaktivistin, hat sich in die Diskussion eingeschaltet. Die Letzte Generation habe niemanden gefährden wollen, stellte Neubauer heraus. Klar sei aber auch, dass „ein Tag [sei], der uns als Klimabewegung nachdenklich macht, unsere eigenen Sicherheitskonzepte zu überprüfen.“ Neubauer betonte, dass der Klimaprotest „kategorisch friedlich“ sei, aber viele Menschen nerven und stören würde.

Alles zum Thema Letzte Generation

Auf Twitter ärgerte sich Neubauer, dass der Fall in den Medien instrumentalisiert werde, um Stimmung gegen Klimaaktivisten zu machen.

„Es sollte möglich sein, den Tod einer Radfahrerin zu betrauen, innezuhalten, Empathie zu zeigen. Und es muss möglich sein, diesen Tod anzuerkennen und ihm nachzugehen – ohne ihn zu instrumentalisieren, ohne ihn in längst widerlegten Vorwürfen gegen Klimaproteste zu tränken“, so die Fridays für Future-Aktivistin.

Debatte um Mitschuld der „Letzten Generation“ am Tod von Radfahrerin in vollem Gange

Die Debatte über eine Mitschuld am Tod der Radfahrerin durch Klimaschützer ist seit dem Unfall in vollem Gange. Dabei ist längst nicht klar, ob der Klimaprotest wirklich die medizinische Versorgung der Frau behinderte.

Laut Einschätzung der behandelnden Notärztin beeinträchtige der Stau, der durch die Protestaktion ausgelöst wurde, die Rettung der verunglückten Radfahrerin nicht. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ am Freitag unter Berufung auf einen internen Vermerk der Berliner Feuerwehr.

Die Aktivisten der „Letzten Generation“ hatten ebenfalls über die mediale Berichterstattung kritisiert, sie sehen sich der Hetze ausgesetzt. Die mediale Öffentlichkeit instrumentalisiere den Unfall, „das können wir nicht fassen“, so die „Letzte Generation“ in einem Statement. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) wies die Kritik der Aktivisten am Freitag zurück.

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