„Kein Mitleid für die Opfer“Interview mit Prinz Andrew eine „PR-Katastrophe“

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Prinz Andrew in London.

London – Der britische Prinz Andrew (59) gerät nach seinem Interview zum toten US-Multimillionär Jeffrey Epstein immer stärker unter Druck. Rechtsanwälte von Frauen, die Epstein Missbrauch vorwerfen, verlangen vom Prinzen, eine Aussage bei der US-amerikanischen Ermittlungsbehörde FBI zu machen.

Andrew war jahrelang mit dem Geschäftsmann Epstein befreundet. Der vorbestrafte US-Amerikaner wurde beschuldigt, Dutzende Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Der Royal weist dies strikt zurück. 

„Kein Mitleid für die Opfer“

Bezüglich des letzten BBC-Interviews mit Andrew sprachen die Kommentatoren von einer „PR-Katastrophe“. „Er scheint überhaupt kein Mitleid für die Opfer zu haben, und er scheint seine lange Freundschaft mit Jeffrey Epstein nicht zu bereuen“, sagte die Anwältin Lisa Bloom, die einige der Frauen vertritt, dem britischen Nachrichtensender Sky News. Am Montag berichtete der „Evening Standard“ dann über angebliche sprachliche Entgleisungen des Prinzen. 

Rassistische Wortwahl

Demnach verwendete Andrew vor sieben Jahren in einem Gespräch über Handelspolitik mit einem Regierungsmitarbeiter das Wort „Nigger“. Der Royal benutzte seiner Aussage nach eine früher in den USA verbreitete Redewendung, die auf ein verstecktes Problem aufmerksam macht und das rassistische Wort enthält. Palastquellen wiesen das strikt zurück. Später soll Andrew noch einmal eine Redewendung aus der Kolonialzeit verwendet haben, nach der dunkelhäutige Menschen nicht zuverlässig sind.

Royal-Experten halten es für möglich, dass Andrew künftig mit seinen Aufgaben nicht mehr zum Kern des Königshauses gehören wird. Sie gehen davon aus, dass nach dem Tod von Queen Elizabeth II. Thronfolger Prinz Charles ohnehin die Zahl der Repräsentanten des Königshauses reduzieren wird. (dpa)

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