Hochhaus eingestürztWeitere Leichen in Florida entdeckt – Kind unter den Opfern

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Miami Suche

Rettungskräfte suchen in den Trümmern nach vermissten Personen.

Miami – Mehr als eine Woche nach dem Teileinsturz eines Wohnkomplexes im US-Bundesstaat Florida sind zwei weitere Leichen gefunden worden - darunter ein siebenjähriges Mädchen. Damit steige die Zahl der Toten auf 20, sagte die Bürgermeisterin des Bezirks Miami-Dade, Daniella Levin Cava, am Freitagvormittag (Ortszeit). Es würden noch 128 Menschen vermisst. Den Behörden in Miami bereitet nun vor allem ein Hurrikan große Sorge, dessen Ausläufer in den kommenden Tagen auf die Region treffen könnten.

„Letzte Nacht haben wir zwei weitere Opfer entdeckt. Tragischerweise war eines dieser Opfer die siebenjährige Tochter eines Feuerwehrmanns der Stadt Miami“, sagte Levin Cava bei einer Pressekonferenz. Die Such- und Rettungsaktion habe nun weiter „oberste Priorität“. Gleichzeitig plane man den Abriss des noch stehenden Gebäudeteils. Ein solcher Abriss könne aber nicht „über Nacht“ geschehen, so die Bürgermeisterin.

Gebäude mit rund 130 Wohneinheiten

Das Gebäude mit rund 130 Wohneinheiten war vergangene Woche in der Nacht zum Donnerstag teilweise eingestürzt. Die Menschen wurden im Schlaf von dem Unglück überrascht. Am Donnerstag besuchte US-Präsident Joe Biden den Unglücksort. Er versprach eine gründliche Untersuchung des Vorfalls in Surfside nahe Miami. Auch mehr als eine Woche nach dem Unglück war die Ursache für den Einsturz noch unklar.

Nun gebe es ein weiteres erhebliches Hindernis am Horizont, sagte der Leiter der örtlichen Feuerwehr, Alan Cominsky, mit Blick auf einen Tropensturm in der Karibik, der zum Hurrikan hochgestuft wurde. Man müsse nun schauen, in welche Richtung „Elsa“ sich bewegen werde und dann entsprechend reagieren. „Stellen Sie sicher, dass Sie einen Plan haben, um sich in Sicherheit zu bringen, falls der Hurrikan näher an unsere Küste kommt“, warnte die demokratische Abgeordnete Debbie Wasserman Schultz die Bürgerinnen und Bürger.

Cominsky bedauerte, dass in dem riesigen Trümmerhaufen zuletzt keine Überlebenden gefunden worden seien. „Es ist sehr schwierig“, sagte er. Dass in der vergangenen Nacht die Tochter eines Feuerwehrmanns geborgen worden sei, sei noch einmal besonders hart für die Einsatzkräfte gewesen. Seine beiden Hauptaufgaben seien es, Leben zu retten und seine Mitarbeiter zu schützen, betonte Cominsky. Besonders der noch stehende Gebäudeteil sei für die Arbeit an der Unglücksstelle heikel.

Am Donnerstag war die Suche nach Verschütteten aus Sorge um die Stabilität des noch stehenden Gebäudeteils vorübergehend gestoppt worden. Schließlich wurde sie aber Stunden später wieder aufgenommen. Mehrere hundert Retter waren in den vergangenen Tagen rund um die Uhr im Einsatz - mit Spürhunden, Spezialkameras, Horchinstrumenten und schwerem Gerät.

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Kurz nach dem Teileinsturz des großen Wohnkomplexes hatten Einsatzteams zunächst mehrere Dutzend Menschen retten können. Anschließend konnten keine Überlebenden mehr gefunden werden. Befürchtet wird, dass sich die Zahl der Toten noch deutlich erhöhen wird. (dpa) 

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