30 Tiere sterben in FeuerVerbotene Laternen im Zoo Krefeld – Verdächtige melden sich

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Krefeld Zoo Feuer neu

Das Affenhaus im Krefelder Zoo steht in der Neujahrsnacht in Flammen.

Krefeld – Feuerinferno im Krefelder Zoo: In der Silvesternacht ist das Affenhaus in Flammen aufgegangen. Mehr als 30 Tiere starben. Nach neuesten Angaben des Zoos sind fünf Orang-Utans, zwei Flachland-Gorillas, ein Schimpanse und etliche kleinere Affen ums Leben gekommen.

Aber es gibt auch Glück im Unglück: Zwei Schimpansen konnten während der Lösch- und Aufräumarbeiten lebend geborgen werden. Beide Tiere erlitten nur leichte Verbrennungen. 

Am Neujahrstag untersuchten Kriminalpolizei und Sachverständige den Brandort. Das Ergebnis wird für Donnerstag erwartet. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung. Es entstand ein Millionenschaden. 

Feuer in Krefelder Zoo: Chinesische Himmelslaternen auf Zoogelände gefunden

Auf einer Pressekonferenz am Neujahrstag erklärten die Ermittler, dass es Hinweise auf sogenannte chinesische Himmelslaternen als Brandursache gebe. Solche in Deutschland, abgesehen von Mecklenburg-Vorpommern, verbotene Laternen, die in die Luft steigen, seien in der Nähe von Zeugen gesichtet und später auch auf dem Zoogelände gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher auf der PK im Zoo.

Feuer in Krefelder Zoo: Mögliche Verursacher melden sich

Laut Polizei meldeten sich nach der Pressekonferenz mehrere Personen als mögliche Verursacher des Brandes. Die Polizei habe die Personen vernommen und werde ihre Angaben überprüfen.

Unter den toten Tieren seien auch Flughunde und Vögel, berichtete eine Sprecherin des Zoos. Das direkt angrenzende Gorillagehege blieb aber verschont. Dort lebt eine junge siebenköpfige Gorillafamilie.

Krefelder Zoo spricht von einer „unfassbaren Tragödie“

Die Feuerwehr berichtete, Anwohner hätten um 00.38 Uhr über den Brand informiert. Die Einsatzkräfte seien wenige Minuten später vor Ort gewesen. Beim ihrem Eintreffen habe das Affenhaus bereits im Vollbrand gestanden.

Der Zoo schrieb auf seiner Facebookseite: „Eine unfassbare Tragödie hat uns kurz nach Mitternacht überrollt.“ Der Zoo bleibe daher am Mittwoch geschlossen. Man habe bereits zahlreiche Hilfsangebote erhalten. „Bitte habt Verständnis, dass wir noch unter Schock (stehen) und nicht genau sagen können, ob und wo wir Hilfe brauchen.“

Über 400.000 Menschen besuchen den Krefelder Zoo jedes Jahr. Dort leben große Tierarten wie Elefanten, Leoparden und Nashörner.

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Das Affentropenhaus wurde den Zoo-Angaben zufolge im Jahr 1975 eröffnet. Die Grundfläche des Baus im Gewächshausstil lag bei 2000 Quadratmetern. Zuhause waren dort Orang-Utans, Schimpansen, Gorillas, Krallenaffen, Epauletten-Flughunde und Vögel. Bis 2020 sollten die Orang-Utans und Schimpansen noch Außenanlagen bekommen.

Einen großen Zoo-Brand, bei dem zahlreiche Tiere ums Leben kamen, gab es in Deutschland zuletzt vor rund neun Jahren in Karlsruhe. Im November 2010 war im Streichelgehege des dortigen Zoos Feuer ausgebrochen, 26 Tiere starben: Alpakas, Zwergziegen, Shetland-Ponys, Zwergesel und Schafe. Vier Elefanten des benachbarten Dickhäuter-Hauses erlitten Verbrennungen. Die Brandursache wurde nie abschließend geklärt.(dpa/mbr) 

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