Auch der Verkehr nach Deutschland ist betroffenBahnchaos an Weihnachten in Frankreich

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Gare de Lyon

Menschen warten am Bahnsteig des Pariser Fernbahnhofs Gare de Lyon auf ihre Züge. 

Paris – Keine Entspannung bei den Bahnstreiks: Der Zugverkehr in Frankreich wird auch über Weihnachten massiv gestört sein. Es sei keine grundlegende Änderung zu erwarten, hieß es bei der Staatsbahn SNCF. Proteste und Streiks gegen die geplante Rentenreform der Mitte-Regierung dauern seit rund zweieinhalb Wochen an. Die Weihnachtstage sind eine der Hauptreisezeiten in Frankreich - viele Menschen brechen in die Ferien auf oder besuchen ihre Familien.

Am Montag fuhren im Schnitt nur 40 Prozent der Hochgeschwindigkeitszüge TGV. Auch der Verkehr von und nach Deutschland war betroffen: Es fuhren im Schnitt zwei von sonst fünf üblichen Zügen, wie die SNCF mitteilte. Im Nah- und Regionalverkehr der Staatsbahn und bei der Pariser Nahverkehrsgesellschaft RATP gab es ebenfalls erhebliche Behinderungen.

Noch keine Lösung in Sicht

Demonstranten blockierten in der Nähe des Pariser Fernbahnhofs Gare de Lyon kurzzeitig den Verkehr auf der Metrolinie 1, wie der Nachrichtensender BFMTV berichtete. Diese Metrolinie ist eine der wenigen in der Hauptstadt, wo noch Züge fahren. Die Polizei war an Ort und Stelle. Frankreichs Umweltministerin Elisabeth Borne verurteilte den Vorfall: Das Recht auf Streik erlaube keine Blockaden und Einschüchterungen von Reisenden, erklärte sie via Twitter.

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Staatschef Emmanuel Macron und die Mitte-Regierung hatten vergeblich zu einer Streikpause zu Weihnachten aufgerufen. Mehrere Gewerkschaften hatten appelliert, den Arbeitskampf fortzusetzen. Eine rasche Lösung ist nicht in Sicht. Gespräche der Regierung mit den Gewerkschaften waren auf Januar vertagt worden.

Regierung plant Einheitssystem

Die Regierung will die Zersplitterung in 42 verschiedene Einzelsysteme beenden und ein Einheitssystem schaffen. Die Franzosen sollen auch dazu angehalten werden, länger zu arbeiten. Bei den Protesten in den vergangenen Woche waren Hunderttausende Menschen auf die Straßen gegangen. (dpa) 

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